Kriminalität

Frau gesteht Geldwäsche von 29 Milliarden Kronen

Frau gesteht Geldwäsche von 29 Milliarden Kronen

Frau gesteht Geldwäsche von 29 Milliarden Kronen

Ritzau/wt
Kopenhagen
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Das Gericht im Kopenhagen will am 23. Juni das Urteil verkünden. Foto: Malthe Ivarsson/Gonzales Photo/Ritzau Scanpix

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Die 49-Jährige hat unter anderem Geld für reiche Personen aus Russland gewaschen. Der Fall ist ein Ausläufer des Skandals um die estnischen Abteilung von Danske Bank.

Eine 49-jährige Frau, Camilla Christiansen, hat am Mittwoch vor dem Gericht in Kopenhagen gestanden, sie habe versucht, mehr als 29 Milliarden Kronen zu waschen. Unter anderem soll es um Gelder von reichen Russen gegangen sein.

Das Verfahren gegen sie ist ein Ausläufer des Geldwäsche-Skandals bei der estnischen Filiale von Danske Bank. Die Polizei hat eine Reihe von dänischen Kommanditgesellschaften untersucht, die große Beträge über Konten bei der Bank laufen ließen.

40 Scheinfirmen

Christiansen wurde daraufhin beschuldigt, weil sie die Gesellschaften verwaltet hat. Sie sitzt bereits eine Haftstrafe von drei Jahren und elf Monaten wegen Geldwäsche in der Höhe von 140 Millionen Kronen ab.

Die kriminellen Aktivitäten mit 40 Kommanditgesellschaften erstreckten sich über den Zeitraum von Dezember 2008 bis März 2016.

Der Verteidiger der Frau, Peter Secher, fragte sie, ob ihr klar gewesen sei, dass der Grund, Strohleute als Direktorinnen und Direktoren der Firmen einzusetzen, gewesen sei, Gelder vor den Behörden zu verstecken.

„Ja, selbstverständlich“, antwortete sie.

Geld aus kriminellem Aktivitäten

Die Geldwäsche wurde von zwei dänischen Beratungsfirmen koordiniert, zunächst Cph Consulting und danach Dan Consulting. Christiansen war bei ersterer Büroangestellte und bei zweiterer Direktorin. Sie habe keine Schlüsselrolle gespielt, sei jedoch Zahnrad in einer größeren Maschine gewesen, deren Ziel es war, die Herkunft der Mittel zu verbergen, so die Staatsanwaltschaft.

Geschäftsleute aus Russland und den baltischen Staaten ließen die dänischen Gesellschaften gründen. Es gebe keine Hinweise auf einen regulären Geschäftsbetrieb und zum Beispiel keine Homepage, erläuterte Staatsanwalt Rasmus Maar Hansen.  

Pro-forma-Direktorin

Die eigentlichen Firmenbesitzerinnen und -besitzer wurden vor den Behörden verborgen. Ihre Vermögen, die aus kriminellen Machenschaften stammen sollen, sind um die ganze Welt gewandert und tauchten kurzzeitig unter anderem auf den Seychellen und den Britischen Jungferninseln auf.

Auf eine Frage der Staatsanwaltschaft antwortete die 49-Jährige, man habe als Direktorin der Kommanditgesellschaften nichts tun brauchen. Der Titel sei pro forma gewesen.

Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre und einen Monat Haft zusätzlich zu der Strafe, die sei bereits verbüßt. Die Verteidigung meint, zwei Jahre und einen Monat seien angemessen. Das Gericht will am 23. Juni die Dauer der Strafe verkünden.   


 

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