Gesellschaft

Zahl der Jobwechsel auf Rekord-Niveau

Zahl der Jobwechsel auf Rekord-Niveau

Zahl der Jobwechsel auf Rekord-Niveau

dodo/Ritzau
Kopehagen
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Vor allem junge Menschen wechseln zunehmend ihren Arbeitsplatz. Foto: Ida Guldbæk Arentsen/Ritzau Scanpix

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Im Jahr 2022 kam es laut neuen Zahlen 968.600-mal vor, dass eine Person in Dänemark den Arbeitsplatz gewechselt hat. Das sind so viele wie seit 2009 nicht mehr.

Im vergangenen Jahr verzeichnete der dänische Arbeitsmarkt eine Rekordzahl an Jobwechseln. Laut Angaben der Datenplattform „Jobindsats“, betrieben von der Behörde für Arbeitsmarkt und Rekrutierung, haben im Jahr 2022 insgesamt 968.600 Personen einen neuen Job angetreten. Dies ist der höchste Wert seit 2009.

Die gesteigerte Aktivität auf dem Arbeitsmarkt ist auf eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften zurückzuführen. Steen Nielsen, Vizedirektor und arbeitsmarktpolitischer Chef bei der Wirtschaftsorganisation Dansk Industri (DI), erklärt: „Derzeit sind sehr viele Menschen beschäftigt. Wir haben fast drei Millionen Arbeitnehmende, was einen absoluten Rekord darstellt. Diese Situation führt dazu, dass immer mehr Menschen ihren Job wechseln.“

Vor- und Nachteile

Im Jahr 2020 wechselten Arbeitnehmende weniger als 800.000-mal ihre Stelle. Jesper Grunnet-Lauridsen, Arbeitsmarktökonom bei der Gewerkschaft 3F, betont, dass dieser hohe Jobwechsel viele Vorteile mit sich bringt.

„Die vielen Jobwechsel zeigen, dass wir einen flexiblen Arbeitsmarkt haben. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben kurze Kündigungsfristen. Auf der anderen Seite verfügen wir über ein gutes Sicherheitsnetz, wenn wir arbeitslos werden“, so Grunnet-Lauridsen. Ein häufiger Jobwechsel führe zu besseren Arbeitsplatzübereinstimmungen und oft auch zu einer besseren Bezahlung sowie einer höheren Arbeitszufriedenheit.

Allerdings gibt es auch Nachteile für Unternehmen, die Zeit und Geld in die Einarbeitung neuer Mitarbeitender investieren müssen. Vor allem junge Menschen wechseln häufig den Job. Die Zahlen von Jobindsats zeigen, dass im vergangenen Jahr rund 165.000 Personen im Alter von 25 bis 30 Jahren ihren Job gewechselt haben. Im Vergleich dazu waren es lediglich etwa 60.000 Personen in der Altersgruppe von 55 bis 59 Jahren.

Abnahme prognostiziert

Für die Zukunft prognostiziert Steen Nielsen eine Abnahme der Aktivität auf dem Arbeitsmarkt, die sich auch in einer geringeren Anzahl von Jobwechseln widerspiegeln wird.

„Wir haben eine starke Zinserhöhung erlebt, von der wir glauben, dass sie sich auf die Wirtschaft auswirken und den Druck auf den Arbeitsmarkt mindern wird. Dies wird höchstwahrscheinlich zu einer Verringerung der Jobwechsel führen“, so der Experte.

 

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