Weihnachten

Bote statt Weihnachtsmann: Post Nord mit Paketrekord

Bote statt Weihnachtsmann: Post Nord mit Paketrekord

Bote statt Weihnachtsmann: Post Nord mit Paketrekord

swa/ritzau
Kopenhagen
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Foto: Karin Riggelsen

GLS und Post Nord tragen so viele Sendungen aus dem Online-Handel aus wie nie zuvor.

Die Kufen des Weihnachtsschlittens sind für die Erwachsenen in Dänemark dieser Tage die Reifen des Postautos: Mit zehn Millionen Paketen aus dem Internet-Handel stellt Post Nord in diesem Jahr einen Weihnachts-Paketrekord auf. Gestern wurden die letzten Päckchen ausgetragen, heute können Kunden – bei entsprechender Vorbestellung – noch Pakete aus den Packhäusern abholen.

„Seit dem Black Friday Ende November und bis zum Weihnachtsfest haben wir 10 Millionen Pakete aus dem Online-Handel ausgetragen. Das ist absoluter Rekord“, teilte die Post Nord am Freitag auf Anfrage mit. Um den logistischen Mehraufwand zu bewältigen, habe man an Spitzentagen bis zu 2.000 mehr Mitarbeiter angestellt. Beim Paketdienst GLS ein ähnliches Bild: „Die genaue Zahl der Pakete kann ich nicht beziffern. Aber ich kann sagen, dass wir in diesem Advent rund doppelt so viele Pakete im Vergleich zum Vorjahr hatten“, sagt GLS-Direktor Karsten Klitmøller.

Möglicherweise gebe es  noch einzelne Sondertouren, „aber alles in allem rechnen wir damit, dass alle Mitarbeiter ab Freitag in den Weihnachtsferien sind.“

 

Jede Menge Weihnachtsgeschenke warten im Hinterhof auf ihre Weiterverarbeitung. Foto: Karin Riggelsen

Internet-Handel expandiert – und bringt mit Paketshops neues Leben in die Orte

Immer mehr Dänen bestellen  Geschenke für sich und andere im Internet. Diese Entwicklung führt dazu, dass sich die  Anzahl von Sendungen in diesem Advent verdoppelt hat. So bestätigt Klitmøller vom Paketdienst GLS Dänemark: „Wir hatten im gesamten Dezember eine stark erhöhte Mitarbeiterzahl und kamen daher mit dem Weihnachtsgeschäft gut hinterher.“

Die Zahl der Pakete habe sich seit 2016  verdoppelt, sagt Klitmøller.
Auch  Post Nord spricht von explodierenden Zahlen: Man habe einen absoluten Rekord aufgestellt, teilte das Unternehmen am Freitag mit, allein in Sachen Online-Handel habe man in diesem Advent 10 Millionen Pakete bearbeitet und ausgeliefert. Bei Post Nord richtet man sich darauf ein, dass der Trend zum Einkaufen via Internet weiter anhält – und noch zulegen wird. Daher werde es in 2018  weitere Post- und Pakethäuser im ganzen Land geben, so ein Sprecher auf Anfrage.

„Kein Zweifel, dass ein Paketshop eine gute Sache für das Landleben ist“

Insgesamt hat sich die Zahl der Stationen mit Läden, die eine Paketausgabe haben, in den vergangenen fünf Jahren von 975 auf 1.525 erhöht. Ein Ende des Aufstockens ist nicht in Sicht.

Eine Zahl, wie viele im kommenden Jahr hinzukommen, kann die Retrail-Chefin von Post Nord, Helle Nielsen, nicht nennen. Aber die Tendenz sei unübersehbar. „In 2018 werden im gesamten Land deutlich mehr Paketauslieferungsstationen entstehen“, sagt sie. Für die Geschäfte vor Ort ein Zugewinn an Laufkundschaft, vor allem kleine Ortschaften könnten dadurch profitieren.

Davon kann der Betreiber von Billeskovs PS in Gadbjerg bei Jelling, Martin Sundahl, berichten. Seit sein Geschäft auch eine Post-Nord-Paketstation ist, sei die Anzahl der Besucher immens gestiegen.
„Zu Beginn kamen viele Kunden, die überhaupt nicht wussten, dass Gadbjerg hier liegt. Und einige wussten auch nicht, dass es ein Computergeschäft gibt. Das ist jetzt anders“, sagt Sundahl.

Diesen Effekt wünscht man sich bei Landdistrikternes Fællesråd, dem Interessenverbund für ländliche Räume. Für dessen Vorsitzenden Steffen Damsgaard besteht „kein Zweifel daran, dass ein Paketshop eine gute Sache für das Landleben ist“. 

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