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Langzeitarbeitslosigkeit sinkt in Dänemark

Langzeitarbeitslosigkeit sinkt in Dänemark

Langzeitarbeitslosigkeit sinkt in Dänemark

Ritzau/hm
Kopenhagen
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In den vergangenen fünf Monaten ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gesunken. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Der Aufschwung sorgt in Dänemark dafür, dass mehr Langzeitarbeitslose einen Arbeitsplatz erhalten. Allerdings gab es auch schon bessere Zeiten.

In den vergangenen Monaten florierte die dänische Wirtschaft, sodass nicht nur die Zahl der Arbeitslosen allgemein zurückgegangen ist, sondern auch die der Langzeitarbeitslosen. Eine Analyse der Denkfabrik Arbejderbevægelsens Erhvervsråd (AE) auf Grundlage von Zahlen der Arbeitsmarktbehörde (Star) zeigt, dass im Zeitraum April bis August die Zahl der Langzeitarbeitslosen um den Umfang von 8.000 Vollzeitstellen gefallen ist.

Als Langzeitarbeitslos werden in Dänemark Personen gezählt, die im Verlauf eines Jahres zu 80 Prozent erwerbslos waren. Sie erhalten Arbeitslosen- oder Sozialhilfe (dagpenge, kontanthjælp) oder andere Sozialleistungen und gelten als arbeitsfähig.

Große Nachfrage schafft Chancen

Die große Nachfrage seitens der Unternehmen ermögliche einigen Arbeitnehmern, die sich am Rande des Arbeitsmarktes befänden, eine Chance auf einen Job, so Erik Bjørsted, Chefökonom bei AE.

Allerdings ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen trotz des Rückgangs weiterhin höher als vor der Corona-Krise. Vor dieser lag sie bei 22.000; im August dieses Jahres waren es rund 32.000.

Bjørsted erwartet aber, dass im Laufe der kommenden Zeit weniger Menschen langzeitarbeitslos sind.  Er weiß aber auch, dass Unternehmen zunächst Arbeitskräfte anstellen, die entweder überhaupt nicht oder nur kurz arbeitslos waren, bevor sie auf Langzeitarbeitslose zurückgreifen.

So erwartet der Chefökonom, Ende 2023 das Niveau von vor der Corona-Krise zu erreichen.

Tore Stramer, Chefökonom bei Dansk Erhverv, einem Branchenverband der Unternehmer, meint aber, dass die dänische Wirtschaft auch Arbeitskräfte aus dem Ausland benötigt. Er wünscht sich, die vorgeschriebene Gehaltsgrenze für Ausländer aus Ländern außerhalb der EU zu senken.

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