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Pensionskassen fordern Auskunft zu Steuer-Skandal

Pensionskassen fordern Auskunft zu Steuer-Skandal

Pensionskassen fordern Auskunft zu Steuer-Skandal

Kopenhagen
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Die australische Großbank Macquarie steht im Verdacht, an europaweiten Betrügereien mit Rückerstattung von Aktiengewinnerträgen beteiligt gewesen zu sein. Foto: David Gray / Ritzau-Scanpix

Die australische Bank Macquarie wird von dänischen Geschäftsprtnern zum Rapport vorgeladen. Das dänische Tochterunternehmen der Australier war an fingierten Steuerrückzahlungen europaweit beteiligt.

Die Enthüllungen zum europaweiten Skandal, bei dem sich Finanzunternehmen unberechtigt Milliardenbeträge im Rahmen von fingierter Rückerstattung von Aktiengewinnen rückerstatten ließen, erschüttern weiter namhafte dänische Pensionskassen.

Anlass ist die Tatsache, dass die australische Großbank Macquarie, die im großen Stil Milliardenbeträge aus europäischen Staatskassen ergaunert haben soll, beispielsweise seit Anfang 2018 Hauptaktionär des einst staatlichen dänischen Telekommunikationskonzerns TDC ist  – mit renommierten Pensionsversicherungen ATP, PKA und PFA als Miteigentümern.

Christian Hyldahl,der Chef der Pensionskasse ATP,  die Beiträge von allen dänischen Arbeitnehmern anlegt, um ihnen im Ruhestand eine Zusatzpension neben der Volkspension (Arbejdsmakedets Tillægspension, ATP) auszuzahlen, erklärte gegenüber dem Sender  Danmarks Radio (DR), dass man die Spitze der australischen Großbank nach Kopenhagen zitiert habe, um Auskunft über die Machenschaften zu bekommen. In Deutschland laufen gegen Macquarie  staatsanwaltliche Ermittlungen wegen  Betrugs. 

Pensionsversicherungen distanzieren sich

„Der Skandal ist zutiefst erschütternd, wenn sich die Vorwürfe als berechtigt erweisen, dass zahlreiche große Finanzunternehmen in böser Absicht systematisch europäische Staatskassen geplündert  habe“, so Hyldahl gegenüber DR. Er unterstrich, dass sich ATP, immerhin ein Unternehmen, das 1964 auf Beschluss des Folketings als Teil des dänischen Sozialstaates gegründet worden ist, energisch von den Machenschaften Macqaries distanziere. Und im Namen der übrigen Pensionskassen, mit denen man sich neben der australischen Bank bei TDC engagiert hat, erklärte Hyldahl, man werde sich „sehr eifrig in die Angelegenheit hineinarbeiten“.

DR meldet, dass Macquarie über seine dänische Tochtergesellschaft und ein Netzwerk international operierender  Anwälte einen Teil der Milliardengaunereien organisiert hat. Und der Chrf der milliardenschweren Pensionsversicherung stellte klar, dass Macquarie für sein Unternehmen künftig nicht mehr als Geschäftspartner in Frage komme. In Sachen Engagement bei TDC  werde es aber vorläufig keine Änderungen bei den Besitzverhältnissen geben, so Christian Hyldahl.  

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