Nordjütland

Deutscher Bunker in Skagen ausgegraben

Deutscher Bunker in Skagen ausgegraben

Deutscher Bunker in Skagen ausgegraben

cvt/Ritzau
Skagen
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30 Marinesoldaten und Offiziere der Wehrmacht haben einst ihren Dienst in einem unterirdischen Bunker versehen, der jetzt in Skagen an der Nordspitze Jütlands ausgegraben wurde.

Im nordjütischen Skagen ist ein unterirdischer Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt worden, berichtet TV2 Nord. Der Bunker, in dem einst 30 Soldaten und Offiziere der Wehrmacht ihren Dienst taten, wurde im Frühjahr 1943 gebaut und beherbergte die Marinesoldaten bis zur Befreiung Dänemarks im Mai 1945.

„Wir haben einige Spuren der deutschen Soldaten gefunden. An die Wände waren einige deutsche Namen und Daten geschrieben und deutsche Sprichwörter eingraviert, die wir übersetzen lassen müssen“, sagt Kenneth Kristensen, Vermittler am Küstenmuseum Bangsbo Fort. „Außerdem war da auch ein Bild einer Frau. Es sieht aus wie das Bild eines deutschen Filmstars in einer Zeitschrift, das die Deutschen ausgeschnitten haben und an die Wand klebten. So eine Art Pin-up“, so Kristensen zu Ritzau.

Der Bunker in den Dünen war bis in die 1980er Jahre unter dem Sand versteckt. Schweres Gerät grub ihn nun frei – doch der große Sensationsfund blieb aus. „Auch, wenn ich es schon mehrfach erlebt habe, hoffe ich doch jedes Mal, dass ich jetzt den Schatz finde, wie in den Olsen-Bande-Filmen. Aber wir wurden aufs Neue recht schnell enttäuscht. Jetzt müssen wir die kleinen Spuren, die wir gefunden haben, interpretieren“, berichtet Kristensen.

Bei dem Bunker handelt es sich um einen vom 313 Bunkern, die die Deutschen im Zweiten Weltkrieg in der Gegend von Skagen gebaut haben. Insgesamt sind in Dänemark rund 7.500 deutsche Betonkonstruktionen bekannt, von Bunkern über Geschützfundamente bis zu Festungsanlagen.

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