Opfergaben

Goldfund begeistert Archäologen

Goldfund begeistert Archäologen

Goldfund begeistert Archäologen

Vejle
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Eines der gefundenen Schmuckstücke. Foto: Vejle Museerne

Amateurarchäologen spürten den Fundort auf der Insel Hjarnø auf. Vermutlich handelt es sich um eine Opfergabe aus der „kleinen Eiszeit“.

Auf der kleinen Insel Hjarnø im Horsens Fjord haben Archäologen des Museums Vejle einen aus 32 Einzelteilen bestehenden Goldschatz geborgen. Es handelt sich vermutlich um Gold, das während einer Zeit mit kälterem Klima und Hungersnöten während der Eisenzeit im 6. Jahrhundert geopfert worden ist.

Auf die Spur des Goldschatzes haben zwei Amateurarchäologen die Museumsarchäologen gebracht. Der Goldfund wird ab Februar 2019 im Kulturmuseum Spinderihallerne in Vejle ausgestellt.

 

Foto: Vejle Museerne

Die Amateurarchäologin Teres Frydensberg Refsgaard und ihr Kollege Brian Kristensen hatten die Museumsleute auf die Fundstelle aufmerksam gemacht. Der Forschungschef des Museums, Mads Ravn, spricht von einem sehr interessanten Fund, der neues Licht in die wahrscheinlich krisenhaften Verhältnisse der Menschen in Dänemark zwischen 500 und 600 n. Chr. bringen kann, die unter Hungernöten gelitten haben, weil sich das Klima verschlechterte.

Möglicherweise hat ein Ausbruch des Vulkans Llopango in El Salvador 536 mit riesigen Aschewolken in vielen Gebieten, auch in Europa, die Sonnenstrahlung verringert, was zu einer „kleinen Eiszeit“ mit Missernten und Hungersnöten geführt hat. Während in Norwegen und Schweden die Zahl der Dörfer drastisch sank, sind die Funde aus Dänemark weniger klar. Die Zahl der Dörfer schrumpfte deutlich. Opferungen wertvollen Goldschmucks haben hierzulande in einer kurzen Zeit Mitte des 6. Jahrhunderts stattgefunden. Vielleicht, um Götter angesichts der Missernten und Not gütig zu stimmen.

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