Gesellschaft

Kopenhagen als Stadt der Oberschicht

Kopenhagen als Stadt der Oberschicht

Kopenhagen als Stadt der Oberschicht

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Die Elite wächst in Kopenhagen schneller als im Rest des Landes. Foto: Kim Malin Bethke

Die Arbeiterklasse schrumpft in der Hauptstadt, während die Oberschicht schneller wächst. Dies zeigen neue Analysen.

Seit Ende der 1980er Jahre hat sich die Zusammensetzung der Bevölkerung in Kopenhagen deutlich verändert.

Eine neue Analyse des Wirtschaftsforschungsinstitut „Arbejderbevægelsens Erhvervsråd“ (AE) zeigt, dass heute mehr Familien mit kleinen Kindern aus der Oberschicht oder der oberen Mittelschicht kommen.

Die sogenannte Elite, die AE als Oberschicht und obere Mittelschicht definiert, machte Ende der 1980er Jahre 11 Prozent aus. Heute sind es 43 Prozent.

Dagegen stammten noch vor 30 Jahren 40 Prozent der Kinder im Alter von 0- bis 2-Jährigen aus Familien der Arbeiterklasse. Heute sind es nur noch 11 Prozent. Das schreibt die Zeitung „Information“.

Hauptstadt als Wohnort der Reichen

Der Chefanalytikerin Mie Dalskov Pihl, die hinter der Analyse steckt, teilte „Information“ mit, dass die Studie frühere Statistiken stärkt, die zeigen, dass die Hauptstadt zunehmend zu einem Wohnort der Reichen wird.

Sie nennt es eine „unangemessene Entwicklung“.

„In Dänemark treffen wir unterschiedliche Gesellschaftsgruppen. Aber die Studie zeigt uns, dass wir es nicht mehr tun – nicht mehr wie früher. Kopenhagen ist zu einer akademischen Hochburg geworden“, sagt sie zu „Information“.

Arbeiterklasse schrumpft

Die Entwicklung ist auf nationaler Ebene nicht so markant wie in Kopenhagen.

Im ganzen Land hat sich die Elite verdreifacht, während sie sich in Kopenhagen vervierfacht hat.

Die Arbeiterklasse wurde national halbiert, während sie in der Hauptstadt auf etwa ein Viertel des Wertes der späten 1980er Jahre geschrumpft ist.

Ausgleich durch Sozialwohnungen

Die Stadt Kopenhagen hat versucht, die Entwicklung auszugleichen, indem sie forderte, dass neu gebaute Gebiete 25 Prozent Sozialwohnungen haben müssen.

An vielen Stellen ist es jedoch nicht möglich, die Anforderung zu erfüllen.

Das Gesetz wurde ebenfalls geändert, um es Investoren wie Blackstone zu erschweren, Wohnimmobilien aufzukaufen, zu renovieren und die Mieten erheblich zu erhöhen.

Aber es wurde nicht genug getan. Dies sagt der Direktor des Wissenszentrums für Wohnungswirtschaft, Curt Liliegreen, zu „Information“.

„Es wird sehr schwierig sein, sicherzustellen, dass Kopenhagen eine breit zusammengesetzte Stadt wird, vielleicht unmöglich“, sagt er zu „Information“.

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