Gesundheit

Mehr Bürger bekommen kostenlose Angstbehandlung

Mehr Bürger bekommen kostenlose Angstbehandlung

Mehr Bürger bekommen kostenlose Angstbehandlung

dodo/Ritzau
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Angstzustände sind eine Volkskrankheit in Dänemark. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Junge Erwachsene und ältere Menschen bekommen bei Angstzuständen in Zukunft kostenlose Hilfe durch Psychologen. Kinder allerdings nicht – was scharfe Kritik hervorruft.

Künftig wird es in Dänemark für Menschen mit Angstzuständen aller Altersgruppen möglich sein, kostenlos psychologische Hilfe zu bekommen. Egal ob junge Erwachsene oder ältere Menschen.

Das wurde durch eine neue dreijährige Vereinbarung zwischen dem Lohn- und Tarifausschuss der Regionen und dem Dänischen Psychologenverband beschlossen.

„Angst kann ein recht unkompliziertes leiden sein, wenn man es früh behandelt. Tut man dies allerdings nicht, kann es für die betroffenen schwer sein, ein ganz normales Leben zu führen“, sagt Eva Secher Mathiasen, Vorsitzende des Dänischen Psychologenverbandes, zu Ritzau.

Volkskrankheit

Auch aus wirtschaftlicher Sicht ergibt eine frühe Behandlung Sinn. Angstzustände ist die Krankheit, die der dänischen Wirtschaft durch Arbeiter- und Produktionsausfälle am teuersten zu stehen kommt, weil so viele Bürger an ihr leiden.

Anders Kühnau, Vorsitzender des Lohn- und Tarifausschusses der Regionen, freut sich, dass eine Übereinkunft getroffen werden konnte.

„Angstzustände haben nichts mit dem Alter zu tun. Alle können betroffen sein, deshalb ist es wichtig, dass dieses Angebot auch für alle gilt“, so Kühnau.

Gilt nicht für Kinder

Für alle gilt die Absprache allerdings gar nicht. Obwohl auch viele Kinder unter Angstzuständen leiden, hat sich das Parlament nicht dazu entschieden, so viel Geld bereitzustellen, dass auch Kinder unter die neue Vereinbarung fallen.

Dafür gibt es scharfe Kritik: „Es ist gut, dass der Fokus auf die Behandlung von Angst gelegt wird. Doch der Fokus ist falsch. Wir behandeln weit weniger Patienten, als wir für das gleiche Geld könnten. Angst entsteht oft in den ersten Schuljahren. Wenn wir sie nicht da behandeln, kann dies später schwerer werden“, sagt Barbara Hoff Esbjørn, Leiterin des Centers für Angst der Universität Kopenhagen.

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