Am Mittwochmorgen wurde einem Mann in der Vejrupsgade in Kolding ins Bein geschossen. Er überlebte, erlitt jedoch schwere Verletzungen. Ein 17-jähriger Schwede wurde verhaftet und wird noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt.

Im Zusammenhang mit diesem Vorfall und weiteren Festnahmen erkennt die Nationale Einheit für besondere Kriminalität (NSK) ein alarmierendes Muster: Organisierte Kriminelle suchen gezielt über soziale Medien nach Personen, die bereit sind, gefährliche Straftaten zu begehen. Laut Torben Svarrer, dem Polizeichef der NSK, werden insbesondere junge Schweden für Summen ab 200.000 Kronen (ca. 26.800 Euro) angeworben, um in Dänemark Verbrechen zu verüben, berichten „DR“ und „Ekstra Bladet“.

Am Donnerstag meldeten die beiden Medien die Festnahme zweier schwedischer Jugendlicher, die in den vergangenen Tagen wegen versuchten Mordes in Dänemark festgenommen wurden. Neben dem Vorfall in Kolding wurde am Mittwochabend auch ein 16-jähriger Schwede nach einer Schießerei auf dem Blågårds Plads in Kopenhagen verhaftet. Laut Anklage feuerte er mindestens einen Schuss mit einer Glock-Pistole auf eine nicht identifizierte Person ab, die jedoch nicht getroffen wurde. „Sie erhalten hohe Geldsummen, um gefährliche Straftaten zu begehen, einschließlich Mord. Das bereitet uns große Sorgen“, erklärt Svarrer gegenüber „DR“.

Bereits im Juni wurden ein 15-Jähriger und ein 16-jähriger Schwede festgenommen. Sie stehen im Verdacht, in einen Angriff auf das Klubhaus der Rockergruppe Comanches in Brøndby verwickelt zu sein. Die Comanches, früher unter dem Namen Satudarah bekannt, sind ein Teil der organisierten Kriminalität in Dänemark.