Kultur

Die Vielfalt der Rohkost-Küche

Die Vielfalt der Rohkost-Küche

Die Vielfalt der Rohkost-Küche

Katja Elsberger
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Die Künstlerin Gesche Stabenow Nordmann mit ihrem gemalten Rezept für knackige Grünkohl-Chips Foto: Archiv

Einige Leser werden Gesche Stabenow Nordmann schon kennen: Ihr Kochbuch „Mama, was gibt's heute?“ ist 2018 im Selbstverlag erschienen. In der Vorweihnachtszeit startet die Nordschleswigerin ein neues Projekt: Die Künstlerin, die sich von Rohkost ernährt, zeichnet ihre Lieblingsrezepte, die dann einmal monatlich im „Nordschleswiger“ erscheinen.

Die Rezepte der Künstlerin Gesche Stabenow Nordmann sind keine Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie man sie aus klassischen Kochbüchern kennt. Ihre Rezepte sind Aquarelle – die Zutaten malt sie in bunten Farben. Ab Dezember werden diese einmal im Monat im „Nordschleswiger“ abgedruckt. Das Besondere:  Gesche Nordmann Stabenow ist Veganerin und ernährt sich ausschließlich von Rohkost – diese Form der Ernährung spiegelt sich auch in ihren Rezepten wider.

Einige Leser kennen die Künstlerin vielleicht durch ihr Kochbuch „Mama, was gibt's heute?“, das sie 2018 herausgegeben hat. Auch über dieses Werk hat der „Nordschleswiger“ mit Stabenow Nordmann gesprochen

 

Bei Rohkost bleiben alle Vitamine ausnahmslos erhalten!

Gesche Stabenow Nordmann

Wenn Gesche Stabenow Nordmann in der Küche steht, dampft, brutzelt oder brodelt nichts in Töpfen und Pfannen. Einen Herd sucht man in der Küche der Künstlerin vergeblich: Denn Hitze braucht man für die Zubereitung von Rohkost-Gerichten nicht. Rohkost ist eine Ernährungsform, bei der nichts gekocht, gebacken oder erhitzt wird bzw. keine Zutaten über einer Temperatur von 40 Grad verarbeitet werden. Diese Zubereitungsform hat einen großen Vorteil: „Bei Rohkost bleiben alle Vitamine ausnahmslos erhalten!"

Wenn die Künstlerin „kocht“ – oder besser gesagt – „nicht kocht“, schwingt sie gleichzeitig den Pinsel. Noch während sie mit den Zutaten herumtüftelt, skizziert sie mit. Bei dieser Küchenakrobatik entstehen leckere Rohkost-Snacks, wie zum Beispiel knusprige, scharf gewürzte Grünkohl-Chips. Mit diesem Rezept wird Gesche Stabenow Nordmann auch die Reihe im „Nordschleswiger“ eröffnen. 

 

Die Künstlerin Gesche Stabenow Nordmann mit ihrem gemalten Rezept für knackige Grünkohl-Chips Foto: Archiv

Lecker und nachhaltig

„Bei Rohkost denken die Leute an Karotten und Salat, aber man kann die tollsten Rezepte machen – sogar Kuchen ist möglich – und die Gerichte sind sehr schmackhaft“, erzählt die Künstlerin. Mit der Aktion in Kooperation mit dem „Nordschleswiger“ will die Künstlerin die Leser anregen, selbst Rohkost auszuprobieren und die verschiedene Gerichte zuzubereiten. Die Vielfalt in der Rohkost-Küche ist riesig. „Man muss neue Gewohnheiten etablieren und man muss bereit sein, aus seiner Komfortzone rauszukommen“, so die Künstlerin – und das Beste ist, dass man belohnt wird. „Rohkost ist gut für die Umwelt, schmeckt lecker und die Zubereitung macht Spaß!“ 

Auf ihre gezeichneten Rezepte schreibt die Künstlerin nur vereinzelt ein paar Stichworte oder Mengenangaben zur Orientierung. „Ich versuche Geschriebenes zu reduzieren und es auf die Essenz zu bringen“, erklärt Stabenow Nordmann. Auf diese Art will die Künstlerin zum Nachdenken und Experimentieren anregen. Auf Facebook sei die Künstlerin sogar schon von einigen Rohkost-Begeisterten gebeten worden, weniger Text in ihren Rezepten zu verwenden. 

Seit vier Jahren ernähren sich die Künstlerin und ihr Mann Gerhard von Rohkost und haben schon viele Gerichte ausprobiert. Auf die Idee, sich durch Rohkost zu ernähren, hat ihre Tochter Anne sie gebracht, die eine Ausbildung zur Rohkost-Beraterin macht. Ihr Mann Gerhard ist begeisterter Rohköstler und hat ein paar Spezialgerichte in petto: „Seinen Tomaten-Dip lieben alle!“

 

Rohkost ist gut für die Umwelt, schmeckt lecker und die Zubereitung macht Spaß!

Gesche Stabenow Nordmann

Unverzichtbar in der Rohkost-Küche: Ein guter Mixer

Für die Zubereitung von Rohkost-Gerichten empfiehlt die Künstlerin, sich ein Dörrgerät zuzulegen. „Ein Dörrgerät ist eine gute Anschaffung, weil man darin zum Beispiel auch Kräuter dörren kann.“ Wer kein Dörrgerät hat, kann alternativ den Ofen auf 50 Grad heizen und einfach die Klappe offen lassen. Dies sollte aber eher die Ausnahme sein, da viel Energie verschwendet wird. Unverzichtbar in einer guten Rohkost-Küche ist ein guter Mixer. Aber auch dieser muss nicht teuer sein, so Stabenow Nordmann, gute und preiswerte gibt es auch hin und wieder in Supermärkten. 

 

Gesche Stabenow Nordmann
„Gesches Love Cake“ ist eine Rohkost-Eigenkreation der Künstlerin. Foto: Gesche Stabenow Nordmann

Immer mit dabei: Das Skizzenbuch

„Manchmal fahre ich einfach los, um mal wieder unter Leute zu kommen“, erzählt die Künstlerin. Ihr Skizzenbuch hat die Nordschleswigerin immer dabei: „Alles, was ich im Hier und Jetzt erlebe, halte ich fest in meinen Skizzenbüchern.“ Für die Künstlerin spielt es keine Rolle, an welchen Orten sie zeichnet. „Ich hoffe dann immer, dass ich eine unbeobachtete Ecke erwische“, erzählt die Künstlerin – diese Ecken können auch im Supermarkt sein, schmunzelt Stabenow Nordmann. „Es muss schnell gehen, nachdem ich nur einen kurzen Blick erhascht habe.“ 

„In der Schule fand ich es immer super langweilig. Dann habe ich angefangen meine Skripte zu illustrieren. Meine Mitschüler fanden das witzig“, erzählt Stabenow Nordmann. Als dann auch in den nachfolgenden Klassen die Skripte der heutigen Künstlerin zwischen den Schülern hin und her getauscht wurden, sei ihr bewusst geworden, dass „in den Zeichnungen wohl anscheinend mehr steckt!“ Auch während ihres Studiums der Agrarwissenschaften hat sie die Inhalte illustriert – ebenso zur Freude ihrer Kommilitonen. 

Nach ihrem Studium hat die Künstlerin mit ihrem Mann einen Demeter-Hof in der Nähe von Bredstedt gegründet. „Als erster Hof in Schleswig-Holstein haben wir eine Biokiste angeboten, die wir mit Obst und Gemüse vom eigenen Hof gefüllt haben“, erzählt die Künstlerin. „Ich war für das Marketing zuständig und habe jede Woche Rundbriefe mit Rezepten geschickt – damit fing das Ganze an.“ 

Gesche Stabenow Nordmann
Ihr Skizzenbuch hat die Künstlerin immer in der Tasche. Foto: Gesche Stabenow Nordmann

Feedback ist erwünscht

Das Feedback der Leser erwartet Gesche Stabenow-Nordmann schon sehr gespannt – auch im Hinblick auf eine eventuelle Veröffentlichung der Rezepte in Form eines Buches. „Dass die Rezepte jetzt im Nordschleswiger erscheinen, ist für mich ein Ansporn.“ Stabenow Nordmann plant, zwei neue Rezepte pro Woche anzufertigen. Von der Skizze bis zum fertigen Rezept braucht es viel Zeit. „Die Zeichnungen sind sehr umfangreich und hinter der Anfertigung steckt sehr viel Arbeit.“ 

Leser dürfen sich bei Fragen und für Feedback bei Gesche Stabenow Nordmann unter nordmannartgallery@gmail.com melden. Weitere Informationen gibt es auf nordmannartgallery.com. Zudem ist die Künstlerin auf Instagram und Facebook vertreten. 

 

Tipp für die Feiertage

Auch für Weihnachten und Silvester hat Stabenow Nordmann einen Tipp: „Anstatt stundenlang Grünkohl zu schmoren, kann man dieses Jahr vielleicht frisch getrocknete Grünkohl-Chips ausprobieren.“

 

 

Ihren Grünkohl-Chips verleiht die Rohköstlerin gerne eine scharfe Note. Foto: Gesche Stabenow Nordmann
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