Klimaschutz in Kappeln
Kirche und Stadt starten E-Carsharing-Projekt
Kirche und Stadt starten E-Carsharing-Projekt
Kirche und Stadt starten E-Carsharing-Projekt
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Ab Herbst können Kappelner und Gäste zwei E-Autos nutzen. Was damit bewirkt werden soll, wissen die Initiatoren.
Zwei Gemeinschaftsautos also sollen spätestens ab Herbst auf den bereits halbfertigen Stellflächen auf dem Parkplatz Scheunenfeld stehen. Halbfertig, weil sie bereits mit Rasengittersteinen befestigt sind, Markierungen und Ladesäulen aber noch fehlen. Ingo Gutzmann wirft einen Blick zurück. „Die Überlegungen, ein Carsharing-Projekt zu starten, gibt es ja schon länger“, sagt der Leiter des Regionalzentrums des Kirchenkreises. Auch weil sich die Nordkirche dem Klimaschutzgedanken verschrieben hat: Klimaneutralität bis zum Jahr 2050, das will die Nordkirche erreichen.
Ich glaube, dass es auch in Kappeln einen Personenkreis gibt, der Carsharing nutzen wird. Es muss als lokales Produkt erkannt werden.Carsten Redlich, Cambio
Der Unterschied zu Kappeln? Carsten Redlich kennt ihn: „In der Regel benötigt man einen guten Nahverkehr, um mit wenig Auto auszukommen. Der ist in größeren Städten wie Flensburg meist besser vorhanden.“ Trotzdem ist er zuversichtlich: „Ich glaube, dass es auch in Kappeln einen Personenkreis gibt, der Carsharing nutzen wird.“ Dazu setzt er auf die Multiplikatoren Stadt und Kirche. „Es muss als lokales Produkt erkannt werden“, sagt Redlich. Mit lokalen Protagonisten, die die Idee vorleben und die Information weitertragen.
Beispiel für andere Kommunen
Dass er eben diese Protagonisten mit Kirche und Stadt gefunden hat, glaubt Carsten Redlich fest. Und mehr: „Kappeln kann so ein Beispiel sein für andere Kommunen dieser Größe“, sagt er. Und wenn der Mix aus gewerblicher und privater Nutzung der E-Autos funktioniert. Drei bis fünf Jahre will man sich geben, um das Projekt zu etablieren. Und Ingo Gutzmann kündigt schon an, dass die Mitarbeiter des Regionalzentrums ein Fahrzeug immer mal wieder für Dienstfahrten nutzen wollen – damit wäre eine tragfähige Säule des Konzepts schon geklärt.
Und während der Kirchenkreis laut Ingo Gutzmann eine Defizitgarantie für die Laufzeit des Projekts übernimmt, stellt die Stadt laut Bürgermeister Heiko Traulsen den hergerichteten Stell- und Ladeplatz bereit – und: „Wir tragen einen möglichen Unterschuss von bis zu 4000 Euro pro Jahr“, so Traulsen. Carsten Redlich zeigt sich dankbar für diesen Rückhalt. „Damit ist es für uns kalkulierbar“, sagt er. „Gemeinsam können wir das schaffen.“
Um so irgendwann vielleicht etwas festzustellen, dass der Cambio-Prokurist so umschreibt: „Man kann mit weniger Auto auskommen als gedacht.“