Unglück

Gedenkgottesdienst nach Hotel-Einsturz in Kröv

Gedenkgottesdienst nach Hotel-Einsturz in Kröv

Gedenkgottesdienst nach Hotel-Einsturz in Kröv

dpa
Kröv
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Das Hotel wird nach dem Einsturz Stück für Stück abgerissen. Foto: Harald Tittel/dpa

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Nach dem Hotel-Einsturz im Mosel-Ort Kröv kommen viele Menschen zum Gedenkgottesdienst zusammen. Gebetet wird auch für einen Niederländer, der noch auf der Intensivstation behandelt wird.

Nach dem Hotel-Einsturz im Mosel-Örtchen Kröv mit zwei Toten haben viele Menschen in einem Gottesdienst der Opfer und Angehörigen gedacht. In einem Pfarrgarten an der Kirche hielten sie inne, immer wieder liefen Tränen. Gebetet wurde auch für einen niederländischen Vater, der bei dem Unglück verletzt wurde und in einem Trierer Krankenhaus auf Intensivstation behandelt wird. Er liege noch im künstlichen Koma, teilte die Polizei mit.

In einer Ansprache am Ende des Gottesdienstes sagte dessen Vater Auke Hoefnagel: «Wir vertrauen, dass er ganz gesund wird.» Der Niederländer (26) zählte zu insgesamt sieben Verletzten, die nach dem Unglück aus den Trümmern geborgen wurden. Seine Frau und deren zweijähriger Sohn wurden ebenfalls gerettet. Der Vater der niederländischen Mutter dankte den Rettungskräften: «Ihr seid Helden!», sagte er.

In dem Hotel war am späten Dienstagabend ein komplettes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Zwei Menschen starben: eine 64 Jahre alte Frau und der 59 Jahre Hotelbetreiber. Seine Leiche wurde am frühen Samstag aus den Trümmern geborgen. Vorher mussten große Teile des Hotels abgerissen werden, damit die Helfer den Toten sicher bergen konnten.

Große Trauer in Kröv

Zu dem Gottesdienst kamen auch etliche Einsatzkräfte. Das Zusammenkommen solle dabei helfen, die Ereignisse zu verarbeiten, sagte Polizeiseelsorger Hubertus Kesselheim. Für die Toten wurden zwei Kerzen angezündet.

«Natürlich ist die Trauer im Ort sehr groß», sagte Ortsbürgermeisterin Desire Beth. Die betroffene Hotel- und Gastronomenfamilie sei beliebt. Daher sei der Gottesdienst für alle «zur Bewältigung der Trauer sehr wichtig». Danach kamen die Menschen zum Austausch zusammen. «Wir sind ein Dorf mit 2300 Einwohnern, da kennt jeder jeden. In einem solchen Ort wird zusammen gefeiert, aber eben auch in der Krise zusammengestanden», sagte sie.

Die Ursache ist noch unklar, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Ein Gutachter ist beauftragt, die Unglücksursache herauszufinden. Die Abrissarbeiten gingen am Sonntag weiter.

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