Lübeck

Busfahren soll günstiger werden

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Alexander Steenbeck/shz
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Wegfall der Tarifzone 3: Anbindung zum HVV und Verknüpfung mit dem SH-Tarif sollten nun auch noch bedacht werden. Foto: Reinhard Steenbeck

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Wegfall der Tarifzone 3: Anbindung zum HVV und Verknüpfung mit dem SH-Tarif sollten nun auch noch bedacht werden.

Die Hansestadt gehört zu den teuersten Städten beim ÖPNV-Tarif – das soll sich auf Basis zweier Gutachten nun ändern. Verbesserungen bei Tarif und Angebot des ÖPNV sind in Planung. Die Lübecker SPD- und CDU-Fraktionen begrüßen nun die Schritte, das Busfahren in Lübeck günstiger zu machen, wollen aber noch weitere Ideen einbringen.

CDU: „Richtige Schritte für eine Attraktivitätssteigerung“

Die CDU begrüßt die neuen Maßnahmen, die Angebote und Tarife im ÖPNV zu verbessern. „Die Maßnahmen sind die richtigen Schritte für eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV. Für die CDU gibt es an den aktuellen Maßnahmen aber noch weitere Punkte, die optimiert werden können. Gutes kann somit noch besser gemacht werden“, sagt Bernhard Simon, finanzpolitischer Sprecher der CDU.

Bei den Tarifzonen und der Anbindung zum HVV sieht die CDU weiteres Optimierungspotenzial. Christopher Lötsch, baupolitischer Sprecher der CDU, sagt: „Der Wegfall der Tarifzone 3 macht das Busfahren definitiv attraktiver und günstiger.

Nicht nur tatsächlich, sondern auch in der Außenwahrnehmung. Diese Maßnahme bringt vor allem den Anwohnern in den Lübecker Dörfern, Blankensee, Kücknitz, Schlutup oder Travemünde Vorteile.“ Für Bürger in der bisherigen Tarifzone 6000 würden sich aus den aktuellen Maßnahmen kaum Verbesserungen ergeben. „Wir wollen prüfen lassen, ob hier weitere Verbesserungen darstellbar sind – zum Biespiel durch die Verlängerung der Kurzstrecke“, so Lötsch.

Und Bernhard Simon ergänzt: „In Zukunft kann auch eine vollständige Mitgliedschaft im HVV Vorteile für die Lübecker bringen. Diese Vorteile sind jedoch an einige Voraussetzungen gebunden, die aktuell noch fehlen.“ Eine Mitgliedschaft im HVV wäre zurzeit für die Lübecker mit Nachteilen verbunden – denn: „Fast alle Tarife im bisherigen Lübecker Tarifgebiet würden teurer werden“, sagte Simon. Vorteile würden sich aktuell nur für Nutzer des Schienenverkehrs ergeben.

Langfristiges Ziel der CDU sei es, einen länderübergreifenden „Nordtarif“ unter Einbindung von HVV und dem SH-Tarif zu schaffen. „Diese Maßnahme liegt jedoch im Aufgabenbereich der beiden Landesregierungen. Für sofortige Optimierungen wäre eine ,HVV-Light'-Mitgliedschaft für den Bereich des schienengebundenen ÖPNV eine Option, die Vorteile für z.B. Bahnpendler bringen würde“, so Lötsch.

Aber: „Die Grundlage für diese Maßnahmen stellt der Lübecker Haushalt dar, der begrenzt ist. Unser Änderungspaket für die ÖPNV-Maßnahmen ist unter diesen Rahmenbedingungen zielführend, ausgewogen und erfolgsversprechend“, sagten die beiden Fraktionsmitglieder.

Foto: Ute Levisen

SPD: „Wollen weiter für Verkehrswende kämpfen“

Die SPD nahm im Zusammenhang mit dem Wegfall der Preisstufe 3, insbesondere die Lübecker aus den Außenbereichen in den Fokus. „Statt knapp 80 Euro zahlen die Travemünder und Kücknitzer und auch die Menschen in den anderen Stadtteile weit außerhalb der Innenstadt nun 62 Euro für eine Monatskarte – das ist eine Ersparnis von 216 Euro pro Jahr“, sagten die SPD-Fraktions-Vertreterin für Travemünde Sabine Haltern und der Vertreter für Kücknitz Jörn Puhle.

Sie verwiesen darauf, dass die SPD-Ortsvereine Kücknitz und Travemünde bereits vor der Kommunalwahl mit der Forderung nach der Abschaffung der Preisstufe 3 beim Lübecker Stadtverkehr angetreten waren. „Nach dem aktuellen Bürgerschaftsbeschluss sind wir froh, dass sich der Einsatz der SPD gelohnt hat. Die Menschen in Travemünde haben einen weiten Weg in die Innenstadt – jetzt gibt es endlich günstigere Ticketpreise für sie“, betonte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sabine Haltern, und ihr Kücknitzer Kollege Jörn Puhle ergänzte: „So haben wir uns das vor drei Jahren vorgestellt, jetzt wird geliefert – das freut uns für alle hier riesig. Insbesondere auch die Vergünstigungen für Kinder und Jugendliche.“

Statt 3,30 Euro sind es für die Busfahrer in Travemünde und Kücknitz nur noch 2,70 Euro pro Erwachsenen. Kinder zahlen statt zwei Euro nur noch fast die Hälfte mit 1,10 Euro: „Das alles kann nur ein erster Schritt zur Verbesserung und Modernisierung des ÖPNV sein, aber die Richtung stimmt, und wir werden weiter für eine Verkehrswende in Lübeck kämpfen“, so Sabine Haltern und Jörn Puhle abschließend.

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