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Grünes Licht für sieben Modellprojekte im Sportbereich

Grünes Licht für sieben Modellprojekte im Sportbereich

Grünes Licht für sieben Modellprojekte im Sportbereich

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Kiel
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Mit leeren Schwimmbecken wie diesem soll in Schleswig-Holstein bald Schluss sein: Der Sportverband Flensburg soll unter anderem herausfinden, wie Schwimmsport trotz Corona-Pandemie möglich sein kann. Foto: Christian Charisius/dpa

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Den Zuschlag haben unter anderem Vereine aus Eckernförde, Itzehoe und Kiel erhalten.

Insgesamt sieben Modellprojekte im Sportbereich können ab 19. April in Schleswig-Holstein an den Start gehen. Das hat Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack am Dienstag auf einer Pressekonferenz mitgeteilt. Insgesamt 27 Kommunen und Sportvereine hätten sich beworben.

Angebote für alle Altersgruppen

Sütterlin-Waack: „Die sieben Projekte zeichnen sich durch ein sehr gutes und durchdachtes Konzept aus und umfassen sehr unterschiedliche Sportarten und Altersgruppen – darüber freue ich mich besonders. Die ausgewählten Projekte haben sich eng an den Vorgaben unseres Interessenbekundungsverfahrens und den darin genannten Bedingungen orientiert. Sie beinhalten unter anderem ein umfangreiches Testsystem, ein Kontrollsystem, Abbruchkriterien und werden wissenschaftlich ausgewertet.“

Zusagen für Flensburg, Itzehoe und Eckernförde

Beispielsweise habe der Sportverband Flensburg eine Zusage erhalten. Dort würden in den Bereichen Schwimmen, Dart und Tanz Modellprojekte starten können. Mit dabei sein werden auch das weibliche U16 Basketball-Team der Itzehoe Eagles und der Itzehoer Ruderclub. Der Eckernförder Sportverein wird ein weiteres Modellprojekt mit drei Fußballteams starten können.

IT-gestützte Kontaktnachverfolgung in Dithmarschen

„Eine der vielen guten Bewerbungen kam aus dem Kreis Dithmarschen vom SSV Hennstedt mit seiner Herren-Fußballsparte. Der Verein hat an alles gedacht: Er hat unser vorgegebenes Verfahren und die Bedingungen Absatz für Absatz erfüllt, hat die Genehmigung der Gesundheitsbehörde erwirkt, hat klare Angaben über den zeitlichen Verlauf gemacht, will eigene Schnelltests besorgen, eine IT-gestützte Kontaktnachverfolgung auf die Beine stellen und er hat deutliche Abbruchkriterien genannt.“

Darüber hinaus haben zwei Projekte aus Kiel die Zusage erhalten. Das sind jeweils Mehrsparten-Projekte vom Kieler Männerturnverein (KMTV) und dem Kieler Turnerbund (KTB). Dabei geht es um Projekte für alle Altersgruppen – von Kindern bis Senioren.

Es gab noch weitere Bewerbungen, denen wir gern eine Zusage gegeben hätten, die aber aufgrund der hohen Inzidenzzahlen vor Ort leider nicht umgesetzt werden können.

Sabine Sütterlin-Waack, Innenministerin SH

Sie wolle nur beispielhaft eine Bewerbung aus Neumünster nennen, bei der es unter anderem um Schwimmsport ging. Die Innenministerin betonte: „Dennoch freue ich mich, dass das Modellprojekt aus Flensburg auch den Schwimmsport berücksichtigt und wir diese wichtige Sportart somit modellhaft ausprobieren.“

Wissenschaftliche Begleitung als Voraussetzung

Klar sei bei allen Projekten: Sie würden umfangreich vom Innenministerium begleitet, von den Gesundheitsämtern überwacht und müssten umgehend abgebrochen werden, wenn unter anderem die Inzidenzzahlen vor Ort zu stark anstiegen. Wissenschaftlich ausgewertet werde das Projekt von Professor Flatau von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er arbeite dabei eng mit dem Sportmediziner Professor Weisser zusammen.

„Ich bin überzeugt davon, dass wir durch diese Projekte für den Sport wichtige Erkenntnisse sammeln werden. Wir wollen Sport möglich machen und brauchen dafür tragfähige und funktionierende Konzepte.“

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