Corona-Impfungen

Schleswig-Holstein: Zu wenig Impfstoff bleibt „Flaschenhals“

Schleswig-Holstein: Zu wenig Impfstoff bleibt „Flaschenhals“

Schleswig-Holstein: Zu wenig Impfstoff bleibt „Flaschenhals“

Margret Kiosz/shz.de
Schleswig-Holstein
Zuletzt aktualisiert um:
Mit dem Piks gegen Corona geht es langsam voran. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das Ministerium dämpft hohe Erwartungen bei der Terminvergabe. Impfwillige sollten sich vermehrt an Hausärzte wenden.

 

Am vergangenen Mittwoch gab es einen neuen Impfrekord. Bundesweit wurden erstmals 1,35 Millionen Bundesbürger geimpft. In Schleswig-Holstein waren es knapp 50.000. „Flaschenhals ist weiterhin leider die Menge an geliefertem Impfstoff“, erklärt der Sprecher des Kieler Gesundheitsministeriums, Christian Kohl.

Er dämpft zudem zu hohe Erwartungen bezüglich der Terminvergabe: Bei den derzeitigen Zuteilungen jeweils um 7 und um 17 Uhr handelt es sich nur um wenige stornierte Termine, sofern solche verfügbar sind. 

Weil es in den vergangenen Tagen zahlreiche Nachfragen gab, erklärt das Ministerium nochmal das Verfahren: Wenn wie derzeit keine neuen Termine vorhanden sind, ist die Website zum Schutz vor Überlastung bereits für die Besuchenden sinngemäß in einem permanentem „Warteraum“. Soweit eine gewisse Zahl von Besuchern bei Öffnung – also um 7 oder 17 Uhr – vorhanden ist, startet die Warteschlange. Mit dem Start der Warteschlange werden die Besucher per Zufallsgenerator in die Schlange zugewiesen. Sobald diese Schlange etabliert wurde, stellen sich Besuchende, die danach kommen, entsprechend wieder hinten an. Stehen keine stornierten Termine zur Verfügung, bleibt die Buchungsseite geschlossen. 

 

Hausärzte bekommen deutlich mehr Impfstoff

Kohls Tipp: Weil die Hausärzte bei der Impfstoffverteilung einen deutlich höheren Anteil als die Impfzentren bekommen – gerade für Personen über 70 Jahre – sollten Impfwillige sich an ihre Hausärzte wenden. Dort sollen Personen der Prioritätengruppe 1 und 2 weiterhin Vorrang haben.

„Es ist laut Rückmeldungen gerade für die Personen über 60 Jahre auch in der Regel möglich, einen Impftermin mit dem Impfstoff von Astrazeneca in einer Praxis zu erhalten“, so Kohl. Für diese Personen ist der Impfstoff von Astrazeneca durch die Ständige Impfkommission (Stiko) empfohlen. Der mRNA-Impfstoff sollte vorrangig für Personen unter 60 genutzt werden.

 

Bereits am Sonntag wurde Personen, die über 70 Jahre alt sind – in der Priorisierungsstufe 2 – kurzfristig ein zusätzliches Impfangebot unterbreitet: In einer Sonderaktion wurden exklusiv 10.000 Impftermine für diese Gruppe vergeben.

Mehr Zweitimpfungen in dieser Woche

Reichlich Bewegung gibt es immer noch im bundesweiten Impfranking, da alle Zweitimpfungstermine abhängig sind von den Erstimpfungsterminen. Laut Kohl kommt es darauf an, welcher Schwerpunkt gerade läuft, Erstimpfungen oder Zweitimpfungen. Länder mit einer hohen Zweitimpfquote haben in der Tendenz dann eher niedrigere Erstimpfquoten und umgekehrt. 

 

In den Kalenderwochen 18 und 19 finden beispielsweise in den Impfzentren in Schleswig-Holstein mehr Zweitimpfungen statt. Auch in den Arztpraxen ist jetzt aufgrund des Impfstarts im April mit mehr Zweitimpfungen zu rechnen.

Praxen können bei Zweitimpfungen variieren

Um den Praxen mehr Flexibilität bei der Planung zu ermöglichen, wurde klargestellt, dass sie innerhalb des zugelassenen Abstandes zwischen Erst- und Zweitimpfungen variieren können. Der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung kann bei dem Impfstoff von Astrazeneca nach Zulassung zwischen vier und zwölf Wochen betragen. 

„Je länger der gewählte Zeitraum innerhalb dieses Intervalls, desto höher die nachgewiesene Wirksamkeit, so die derzeitige Studienlage“, erklärt Kohl. Dem Arzt steht es in Absprache mit dem Impfwilligen frei, den Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung innerhalb des nach der Zulassung möglichen Zeitraums zwischen vier und zwölf Wochen für das individuelle Impfschema festzulegen.

 

Mehr lesen

Dänemarkurlaub

Rekordjahr für den Tourismussektor – Weitere Investitionen in Natur- und Küstent

Tondern/Tønder Der Tourismussektor in Dänemark und Nordschleswig sorgt vor allem dank der deutschen Gäste für beeindruckende Zahlen im Jahr 2023, das sich als Rekordjahr bezüglich der Anzahl der Touristenübernachtungen abzeichnet. Eine Mehrheit im Folketing hat nun entschieden, den Natur- und Küstentourismus in Dänemark zusätzlich zu stärken und sich darauf geeinigt, hierfür 42,1 Millionen Kronen bereitzustellen.