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Freie Bahn nach Kopenhagen – aber komplizierte Rückreise

Freie Bahn nach Kopenhagen – aber komplizierte Rückreise

Freie Bahn nach Kopenhagen – aber komplizierte Rückreise

Birger Bahlo/shz.de
Schleswig
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Der IC soll ab Ende März drei Mal täglich in Schleswig halten. Foto: Sven Windmann/shz.de

Die Bahn teilt mit, dass ab Ende März drei Züge nach Dänemark in Schleswig halten. Die Rückreise bleibt kompliziert.

„Das ist ein Riesenerfolg für den ganzen Landesteil Schleswig.“ Johannes Callsen, CDU-Landtagsabgeordneter, ist ganz aus dem Häuschen und möchte so schnell wie möglich mitteilen, dass die Deutsche Bahn (DB) ab Sonnabend, 27. März, IC-Fahrten von Schleswig nach Kopenhagen möglich macht.

Bereits ab jetzt können diese Reisen gebucht werden, da sie in die Auskunftssysteme der Bahn eingepflegt worden sind. Das hat ihm Katharina Schult, Assistentin der Konzernbevollmächtigten für die Nord-Länder, schriftlich bestätigt.

 

Das ist ein Riesenerfolg für den ganzen Landesteil Schleswig.

Jochen Callsen, CDU-Landtagsabgeordneter

Konkret nennt Katharina Schult drei Züge: IC 392, IC 394 und IC 396. Für diese sei das Zeitfenster im Fahrplan für Aus- und Einstiege ihrer Kunden groß genug. Das gilt aber nur in die eine Richtung – eben nach Norden. Auf ihrer Rückreise dürfen die Züge jedoch noch nicht halten. Das bedeutet für die Fahrgäste, dass sie sich von Pattburg, dem südlichsten Halt in Dänemark, nach Schleswig mit dem Nahverkehr oder mit Privatfahrten durchschlagen müssten.

Alles hängt, wie die Schleswiger Nachrichten mehrmals berichtet haben, mit der Kernfrage zusammen, ob deutsche Bundespolizisten für ihre Kontrollen dänischen Boden betreten dürfen. Das wird seit langem auf höchster politischer Ebene verhandelt.

Kurz vor dem Abschluss

Nach aktuellem Kenntnisstand, teilt Callsens Kontakt bei der Deutschen Bahn mit, befinde sich die erforderliche Vereinbarung zwischen dem dänischen Justizministerium und dem deutschen Bundesinnenministerium in der abschließenden Phase. Von dänischer Seite sei Mitte Januar mitgeteilt worden, dass das dänische Justizministerium dem Anliegen grundsätzlich positiv gegenübersteht.

Kurzer Halt für Bundespolizisten

Bislang pendeln die Bundespolizisten zwischen Schleswig und einem provisorischen, extra für die Bundespolizei eingerichteten Betriebshalt in Flensburg-Weiche hin und her. Hier wie dort müssen sich die Beamten bislang sputen, weil sie fürs Ein- und Aussteigen nur einen kurzen Moment nutzen dürfen. Für Fahrgäste ist das Zeitfenster bislang zu kurz gewesen. Das wird nun laut der aktuellen Entscheidung ab Ende März zumindest Richtung dänischer Hauptstadt erweitert, auch für die Passagiere.

Mit dieser Entscheidung bringt die Deutsche Bahn die gesamte Schlei-Region voran.

Jochen Callsen, CDU-Landtagsabgeordneter

„Mit dieser Entscheidung bringt die Deutsche Bahn die gesamte Schlei-Region voran“, bewertet der Schleswiger CDU-Landtagsabgeordnete Johannes Callsen diese Entscheidung der DB AG. Callsen hatte Schleswig als IC-Halt vorgeschlagen und sich mit Nachdruck dafür eingesetzt.

Dank an die Bahn

Es sei ein wichtiges Signal, dass die Deutsche Bahn schon jetzt für die Züge von Hamburg in Richtung Kopenhagen ab Ende März IC-Halte in Schleswig beschlossen habe und für Kunden in Schleswig der Ein- und Ausstieg möglich sein werde, so Johannes Callsen. Er dankte der Deutschen Bahn für das konstruktive Vorgehen und zeigte sich optimistisch, dass es auch für die aus Kopenhagen kommenden Züge bald eine Lösung gebe, für die er auch bei Gesprächspartnern auf der dänischen Seite werbe, sagte der Abgeordnete.

Hoffen auf endgültige Lösung

Gestern wies Callsen einmal mehr auf das Interesse hin, dass in Dänemark für eine solche Verbindung bestehe. Dort wachse nämlich seit der Aufwertung der Region zum Weltkulturerbe und dem Jubiläum der Grenzregion im Vorjahr das Interesse am Wikingerland immer weiter. Der von der Bahn im Fahrplan geschaffene Puffer sei ein bedeutender Schritt zur Verwirklichung. „Ich bin sicher, dass beide Seiten weiterhin wohlwollend an einer endgültigen Lösung arbeiten.“

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