Nachhaltiger Tourismus

Neuer Nachhaltigkeitsbeauftragter der Föhr Tourismus GmbH

Neuer Nachhaltigkeitsbeauftragter der Föhr Tourismus GmbH

Neuer Nachhaltigkeitsbeauftragter der Föhr Tourismus GmbH

Insel-Bote/shz.de
Föhr
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„Wir freuen uns sehr, dass Herr Becker (l.) jetzt Teil unseres Teams ist und mit uns weiter die Weichen stellt - für eine Insel Föhr, die nicht nur liebenswert, sondern auch lebenswert und zukunftsfähig ist und bleibt“, so Jochen Gemeinhardt, Geschäftsführer der FTG (r.). Foto: Föhr Tourismus GmbH/Levke Sönksen

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Die Föhr Tourismus GmbH baut Stelle des Nachhaltigkeitsbeauftragten aus. Regionalität und Mobilität stehen im Fokus.

Nachhaltigkeit habe in den letzten Jahren einen immer größeren Stellenwert eingenommen, so Jochen Gemeinhardt, Geschäftsführer der FTG. „In der Wissenschaft, der Gesellschaft, der Politik und auch bei uns im Unternehmen rücken die langfristigen Auswirkungen unseres Handelns immer mehr in den Fokus.“ Die FTG will daher, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt, Inselumwelt und Natur schützen, regionale Wirtschaftskraft stärken, Arbeitsplätze für Einheimische schaffen sowie die lebendige Inselkultur auch für zukünftige Generationen erhalten. Föhr soll so als nachhaltige Destination weiterentwickelt werden.

Um das leisten zu können, hat die FTG die Stelle des Nachhaltigkeitsbeauftragten der Insel ausgebaut: Seit dem 1. Januar ist Kai Becker (35) in Vollzeit für alle Fragen rund um Nachhaltigkeit angestellt. Für Becker stünden insbesondere die Themen Regionalität und Mobilität im Fokus, er will „Föhr zu einem Vorbild für andere Destinationen und Lebensräume machen“.

Kai Becker ist seit dem 1. Januar der Nachhaltigkeitsbeauftragte der FTG. Foto: Föhr Tourismus GmbH/Levke Sönksen

Damit führt der 35-Jährige weiter, wofür die FTG in den vergangenen zwei Jahren mit einer Teilzeitbesetzung Grundsteine gelegt hat.

Internationale Erfahrung und die Liebe zum Norden

Mit Kai Becker holt die FTG ein Nordlicht mit internationaler Erfahrung auf die Insel. Der Ostholsteiner lebte die letzten 15 Jahre zunächst in Florenz, dann in Bozen, in der norditalienischen Provinz Südtirol. Neben seinem wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund, seinem Master in Wirtschaft und Management mit einem Schwerpunkt auf öffentlicher Verwaltung, bringt Kai Becker gelebte Erfahrung mit Nachhaltigkeit mit. Denn starke lokale Produkte, ein breites Angebot im öffentlichen Nahverkehr in einer fahrradfreundlichen Region, und lebendige Traditionen seien Dinge, die in Südtirol zum Alltag gehören.

Aber so schön die Alpen auch sind – inmitten der Berge fehlte mir der Weitblick, der Horizont und das Meeresrauschen.

Kai Becker, Nachhaltigkeitsbeauftragter der FTG

Auf Föhr gebe es viel Potenzial für eine nachhaltige Lebensführung, findet Becker. Denn die Insel habe schon einiges in Sachen Nachhaltigkeit zu bieten, wie etwa lokal und regional produzierte Lebensmittel, Hofläden und saisonale Wochenmärkte, starke Naturschutzgruppen, klimabewusste Vermieter und ein solides Radwegenetz.

„Das sind gute Voraussetzungen, um Föhr gemeinsam noch nachhaltiger und damit zukunftsfähiger zu gestalten.“

Zukunftsfähigkeit durch Regionalität und klimafreundliche Mobilität

Auf Föhr werde vieles produziert oder verarbeitet und nicht alles müsse vom Festland oder gar aus dem Ausland kommen, so der 35-Jährige. „Lokale Wirtschaftskreisläufe müssen wir unbedingt stärken – die kleinen Läden auf der Insel tragen so viel zu ihrem Charme bei und die Betreiber verdienen es viel mehr als jeder Online-Großhandel, dass wir bei ihnen einkaufen.“ Diese Betriebe und ihr Engagement sollen deshalb sichtbarer gemacht und vernetzt werden, um so den Austausch über nachhaltige Maßnahmen und Ideen anzuregen und zu fördern. Auch Veranstaltungen und andere Erlebnisse sollen künftig unter Föhrgreen Platz finden, wie die FTG mitteilt.

Föhr ist eine ideale Fahrradinsel! Warum also nicht auch mal bei Schietwetter den Einkauf oder den Weg zur Arbeit mit dem Rad erledigen?

Kai Becker, FTG

Nachhaltigkeit bedeute nicht, dass man Föhr zu einer autofreien Insel machen wolle, versichert Becker. Es gehe um eine bewusstere Nutzung des Autos und den Ausbau alternativer Formen und Angebote der Mobilität, die die Bedürfnisse aller Menschen auf Föhr berücksichtigen: „Auch in diesem Bereich wollen wir mit Föhrgreen und in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren langfristige Verbesserungen für alle anstoßen. Letztendlich soll es leicht sein und Spaß machen, das Richtige zu tun.“

Nachhaltigkeit für den Tourismus

Nachhaltigkeit sei kein Trend, sondern eine Notwendigkeit: „Die Auswirkungen des Klimawandels werden uns hier mitten in der Nordsee besonders treffen“, ist Becker sich sicher. Immer mehr Menschen in Deutschland würden daher ihr Handeln überdenken – umwelt- und klimabewusstes Reisen würde immer gefragter. „Nicht nur allein deshalb müssen wir die Strukturen dafür ausbauen. Vor allem auf der Insel, aber natürlich auch im Austausch mit dem Festland.“ Die Fortschritte im Bereich des nachhaltigen Tourismus kämen schließlich auch der Vermarktung von Föhr als Urlaubsdestination zugute.

Becker weiß, dass Föhr nicht alleine durch ihn und die FTG zu einer nachhaltigen Insel wird: „Das geht nur gemeinsam – in diesem Prozess sind lokale Akteure aus Politik, Wirtschaft und Einzelhandel genauso wichtig wie Gäste und jede einzelne Insulanerin und jeder einzelne Insulaner“, so Becker.

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