Click & Meet

Der Ansturm auf die Flensburger Innenstadt bleibt aus

Der Ansturm auf die Flensburger Innenstadt bleibt aus

Der Ansturm auf die Flensburger Innenstadt bleibt aus

Lisa Bohlander/shz.de
Flensburg
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Deutlich mehr Menschen als in den vergangenen Tagen besuchten am Montag die Flensburger Innenstadt. Foto: Lisa Bohlander

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Wie lief der erste Tag, an dem die Geschäfte in Flensburg unter Auflagen wieder öffnen dürfen?

Vergleicht man die Zahl der Besucher in der Flensburger Innenstadt mit der vor zwei Wochen, könnte man die Fußgängerzone als gut besucht bezeichnen. Mit dem Besucheraufkommen an einem Montag vor zwei Jahren, ohne Corona, kann das allerdings kaum mithalten. Es war der erste Tag mit „Click & Meet“ in Flensburg, also Shoppen nach vorher vereinbartem Termin.

Die meisten Geschäfte der Flensburger Innenstadt hatten am Montagnachmittag geöffnet. Die Umsetzung der Regeln ist unterschiedlich: In einige Geschäfte gelangt nur, wer sich per Handy mittels eines QR-Codes an der Ladentür registriert hat, wie bei Søstrene Grene.

Foto: Lisa Bohlander

Andere akzeptieren auch die „manuelle“ Registrierung, wenn die Daten handschriftlich auf einem Zettel hinterlassen werden – bei dieser Variante bildeten sich kurze Schlangen vor Geschäften wie H&M und Vero Moda. Wer sich telefonisch einen Slot holt, muss mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht warten.

Die meisten sind abgeschreckt, wenn man ihre Daten haben möchte.

Maja Holtermann, Kik-Mitarbeiterin

In anderen Geschäften wiederum, wie bei Kik, Woolworth oder Gandalph, müssen keine Kontaktdaten hinterlassen werden – die maximale Personenanzahl bei 20 Quadratmetern pro Person wird hier mittels Körben kontrolliert. „Die meisten sind abgeschreckt, wenn man ihre Daten haben möchte“, sagt Maja Holtermann, Mitarbeiterin bei Kik. Das bestätigt ein Bummler, der aus der Jack&Jones-Filiale kommt. „Es ist natürlich mit dem ganzen Sich-Vorher-Anmelden nicht gerade toll. Die Läden sind ja auch nicht wirklich ausgelastet, wenn man sich mal so umschaut.“

Lieber ein Einkaufsbummel als Online bestellen

Das denkt sich auch Passantin Marleen Poggensee. Sie ist froh, dass die Läden wieder geöffnet haben, wenn auch unter den strengen Auflagen. „Ich brauche noch ein paar Sachen für meine Wohnung. Und alles online bestellen mag ich nicht.“ Fest geplant hatte sie ihren Einkaufsbummel aber nicht. „Das war eher spontan, weil ich eh einkaufen musste.“

Foto: Lisa Bohlander

Büchergeschäfte durften wie Blumenläden und Gartencenter bereits vor einer Woche öffnen, so auch Gandalph in der Großen Straße. „Ich hatte trotzdem nur drei bis vier Kunden am Tag, wenn überhaupt“, sagt Inhaber Andree Petersen. „Den Leuten ist jetzt erst klar geworden, dass wir geöffnet haben“ – am Montag sei mehr los gewesen als in der Woche zuvor. „Es ist ein Drahtseilakt für uns und es ist gut, dass wir geöffnet haben.“ Wirtschaftlich sei es dennoch nicht rentabel: Petersen spricht von Verlusten von mehreren 10.000 Euro pro Monat. Hilfszahlungen vom Bund – Fehlanzeige.

Weniger Menschen als vom Ordnungsamt erwartet

Auch das Ordnungsamt ist am Montagnachmittag in der Fußgängerzone unterwegs. „Wir haben uns heute erstmal einen Überblick verschafft, was geöffnet hat und orientieren uns. Es machen ja nicht alle Geschäfte mit.“ Dabei kontrollierten die Ordnungskräfte vor allem die Maskenpflicht, die Kontaktbeschränkungen und die Abstände vor den Läden. Die Leute hielten sich überwiegend an die Regeln, die Ordnungskräfte hätten mit mehr Aufkommen gerechnet.

Manche Geschäfte schließen momentan früher, wie Tee Gschwender um 16 Uhr, andere wie Ecco und Douglas haben gar nicht geöffnet bzw. bieten nur die Möglichkeit Click&Collect an, also Bestellungen ohne Stöbern.

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