Bildungseinrichtungen

„Grünes Klassenzimmer“ im Schulwald angelegt

„Grünes Klassenzimmer“ im Schulwald angelegt

„Grünes Klassenzimmer“ im Schulwald angelegt

Silke Schlüter/shz.de
Jübek
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Einweihung des grünen Klassenzimmers am Rande des Schulwalds mit Vertretern der Schule, der Kita, der Pfadfinder, der HGV, des Fördervereins Mittlere Treene und mit Gemeindevertretern und Bürgermeister Bent Jensen-Nissen sowie Amtsvorsteherin Petra Bülow sowie Schulhund Ernie. Foto: Silke Schlüter

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Der Förderverein Mittlere Treene und Dieter Schmidt vom HGV machten das Projekt möglich.

Fast jeder in Jübek wird den Schulwald unten an der Bek kennen. Angelegt vor vielleicht 20 bis 30 Jahren fristete er zuletzt ein echtes Schattendasein. Das zu ändern, war schon lange Wunsch der Schule und der Gemeinde, aber auch vieler Bürger, die gerne dort spazieren gehen. Nun haben fleißige Hände auf der Grünfläche zwischen dem Wäldchen und dem Regenrückhaltebecken ein „grünes Klassenzimmer“ angelegt, in dem nicht nur die Grundschüler im Rahmen des Freiluft-Unterrichts Frischluft schnuppern dürfen. Auch der Kindergarten mit seiner neuen Natur- und Waldgruppe sowie die Pfadfinder der Kirchengemeinde werden die „Waldschule“ für ihre Zwecke nutzen. 

Was wir hier sehen, ist das beste Beispiel für eine gut funktionierende Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene.

Bent Jensen-Nissen, Bürgermeister

Der örtliche Rewe-Chef Dieter Schmidt erzählt, wie es dazu kam: „Vor fast einem Jahr haben wir vom Handels- und Gewerbeverein an der Turnhalle Bänke aufgestellt. Dabei habe ich der Lehrerin Mona Gehrke gegenüber verlauten lassen, dass auch der Förderverein Mittlere Treene gewisse Möglichkeiten hat, Projekte mit Bezug zur Natur finanziell zu unterstützen. Im Dezember kam sie dann mit einem Vorschlag für ein grünes Klassenzimmer zu mir. Was dabei herausgekommen ist, sehen wir hier“, sagte Dieter Schmidt bei der Einweihung und zeigte voller Stolz auf die fünf stabilen Bänke aus heimischem Lärchenholz.

Viel Trubel erwartet

Das Holz hat er höchstpersönlich aus einem Sägewerk nahe Böklund geholt, um es zu schleifen, zu ölen, die rund zwei Tonnen schweren Balken an Ort und Stelle zu bringen und dann auch noch dafür zu sorgen, dass sie mittels Betonsockel von unten vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt sind. Dabei unterstützten ihn die Gemeindearbeiter und der Schulhausmeister mit purer Muskelkraft. „Die Bänke sind so schwer, die rollt hier keiner so schnell weg. Und was noch wichtig ist: Das Regenrückhaltebecken wird noch eingezäunt. Erstens ist das seit dem 1. Januar Vorschrift für alle künstlichen Gewässer, und natürlich wollen wir auch nicht, dass an dieser Stelle ein Kind zu Schaden kommt, wenn hier künftig so viel Trubel herrscht“, betonte Dieter Schmidt.

Förderverein übernimmt Materialkosten

Für den Förderverein Mittlere Treene, der die Materialkosten in Höhe von 1000 Euro übernommen hat, ergriff der Vorsitzende Willy Toft das Wort und lobte ausdrücklich die von Dieter Schmidt geleistete „Manpower“. Petra Bülow war nicht nur als Vereins- und Vorstandsmitglied nach Jübek gekommen, sondern auch als Amtsvorsteherin des Amtes Arensharde und als Vertreterin des Schulträgers. Sie wünschte sich so eine „Waldschule“ für alle Grundschulen im Amtsbereich.

Eine Brücke für alle Kinder

Schulleiterin Silja Korus verriet, dass die Idee dazu 2018 bei einem Besuch der Grundschule Haselund entstanden war, wo es so einen Platz zu der Zeit bereits gab. Für sie ist das „grüne Klassenzimmer“ ein verbindender Ort und eine Art Brücke für alle Kinder in Jübek, von den Kleinsten im Kindergarten, die ab diesem Sommer mit der neuen Natur- und Waldgruppe überall im Dorf unterwegs sein werden, über die Schulkinder während der Schulzeit bis hin zu den jugendlichen Pfadfindern, die hier künftig nach den nachmittäglichen Aktivitäten im Wald ihre Gesprächsrunden abhalten werden.

Gemeindevertretung will auch im „Klassenzimmer“ tagen

Für die Gemeindevertretung, die bei schönem Wetter hier ebenfalls tagen möchte, sprachen Hartmut Bartels als Vorsitzender des Landschaftspflegeausschusses und Jübeks Bürgermeister Bent Jensen-Nissen. „Was wir hier sehen, ist das beste Beispiel für eine gut funktionierende Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene in den Gemeinden: kurze Wege, kurze Absprachen, Hand in Hand arbeiten, um dann auch anständige Resultate präsentieren zu können. Das ist das, was mich an meiner Arbeit immer wieder begeistert“, sagte Jensen-Nissen und richtete seinen ausdrücklichen Dank an alle Beteiligten.

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