Gebrauchshundeverein

Hundespaziergang auf die soziale Art

Hundespaziergang auf die soziale Art

Hundespaziergang auf die soziale Art

Arndt Prenzel/shz.de
Niebüll
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Social Walk im Wald: Das klappt mit diesen Teams schon ganz gut. Foto: Arndt Prenzel

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Nach einer langen Corona-Zwangspause ist im Gebrauchshundeverein wieder Leben eingekehrt.

Plötzlich kommen sie aus allen Ecken des Legerader Wäldchens: Hunde aller möglichen Rassen zerren an den Leinen ihrer Frauchen und Herrchen, um zusammenzukommen. „Endlich mal wieder beschnüffeln!“, hoffen die geselligen Tiere.

Doch das Treffen am Sonnabendnachmittag hat einen ganz anderen Hintersinn: Der Gebrauchshundesportverein Niebüll GHSV Niebüll bietet jeden Samstag ab 13 Uhr einen Social Walk für Hunde an. Hierbei kommt es absichtlich nicht zu direktem Kontakt der Hunde untereinander.

Hundetrainer Peter Taschke dirigiert die Ankommenden, stellt sie in Reih' und Glied auf. Da freut sich „Bully“, die Bulldogge ebenso wie der mächtige Rottweiler oder die charmante Australian-Shepherd-Dame, die sich auch streicheln lässt.

Ziel ist, dass die Hunde lernen, entspannt die Anwesenheit von Artgenossen und Menschen zu akzeptieren.

Heidi Martensen

„Das Aufstellen ist schon die erste Übung des Social Walks“, sagt Peter Raschke. „Bei diesem Angebot handelt es sich um einen Spaziergang mit mehreren Hunden an der Leine unter fachkundiger Anleitung und in angemessenem Abstand“, erläutert Heidi Martensen.

„Ziel ist, das die Hunde lernen, entspannt die Anwesenheit von Artgenossen und Menschen zu akzeptieren und entgegenkommenden Joggern, vorbeifahrenden Autos, Radfahrern, Rollstuhlfahrern oder Ähnlichem gelassen gegenüber zu reagieren.“

Angst und Aggression

Und so geht die mehrköpfige Gruppe mit Abstand Richtung Wald los, passiert die Jordan-Brücke, um sich im Hochzeitswäldchen in Ruhe aufzustellen. Dann muss jeder Teilnehmer mit seinem Hund die Reihe der Wartenden ablaufen.

„Viele Hunde haben im Alltag Schwierigkeiten mit solchen Begegnungen. Aus Angst und Frustration entstehen unerwünschte Verhaltensweisen, wie zum Beispiel Aggressivität, die den Spaziergang zum Spießrutenlauf machen können“, berichtet Heidi Martensen weiter.

Jeder kann an dem Social Walk teilnehmen, unabhängig von Größe und Rasse, die Hunde sollten jedoch gerne sieben Monate alt sein.

Peter Raschke

„Beim Social Walk werden die Probleme jedes Teams individuell berücksichtigt und nach einer Lösung gesucht, damit die gemeinsamen Spaziergänge wieder zum positiven Erlebnis für Hund und Mensch werden und die Vierbeiner lernen sich in der heutigen Gesellschaft zu benehmen.“

In dieser Gruppe mit wechselnden Teilnehmern klappt es recht gut. „Jeder kann an dem Social Walk teilnehmen, unabhängig von Größe und Rasse, die Hunde sollten jedoch gerne sieben Monate alt sein“, ergänzt Peter Raschke. Treff ist um 12.45 Uhr auf dem Parkplatz des GHSV im Peter-Schmidts-Weg. Die Kosten betragen zwei Euro pro Team.

Mehr Hundebesitzer durch Pandemie

Da die Zahl der Hundebesitzer durch die Pandemie zugenommen hat, gibt es ein neues Angebot. So startet am Donnerstag, 22. April, der Kursus „Der alltagstaugliche Familienhund“. Hier geht es darum, Hunde ab der 30. Lebenswoche zu einem selbstbewussten, umweltsicheren und gut sozialisierten Familienhund zu erziehen.

In zehn Einheiten geht es um Grundlagen der Hundeerziehung wie Ausbau des Gehorsams, besondere Talente des Hundes, Freispiel unter Aufsicht, Ruhe- und Konzentrationsübungen und „richtiges Spiel“. Der Kursus endet mit einer theoretischen und praktischen Überprüfung des Gelernten.

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