Kirchenkreis-Jugendwerk Kappeln

Jugendandacht per Zoom: Einmal richtig „auskotzen“

Jugendandacht per Zoom: Einmal richtig „auskotzen“

Jugendandacht per Zoom: Einmal richtig „auskotzen“

sb/shz.de
Kappeln
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Andacht im virtuellen Raum: Zwei Teilnehmerinnen im Austausch mit Kim Lenz, Bundesfreiwillige, und Andrea Stoltenberg, Leitung Jugendwerk. Foto: Jugendwerk

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Kirchenkreis-Jugendwerk Kappeln organisierte eine virtuelle Jugendandacht zum Kennenlernen, Austauschen, Dampf ablassen.

Wie ist es, wenn man zum dritten Mal mit der Fahrschule anfängt? Sein Abitur unter Schmerzen, aufgrund einer unerkannten Thrombose, ableistet? Wie fühlt es sich an, im Krankenhaus zu sein und keinen Besuch haben zu dürfen oder man mitten in der digitalen Prüfungsphase kein Internet mehr hat?

Grüner wird’s nicht – wir leben! Jetzt!

Das ist alles andere als toll. Aber man klagt ja nicht. Oder doch? Ist es nicht langsam mal Zeit zu klagen? In der Bibel wird in den Psalmen ganz ausführlich geklagt und abgerechnet. „Warum nicht auch in einer Andacht?“ – das dachte sich ein Team aus Mitarbeitern der Pfadfinderarbeit unter Regie des Kirchenkreis-Jugendwerkes in Kappeln. Somit entstand eine digitale Jugendandacht unter dem Motto: „Grüner wird’s nicht – wir leben! Jetzt!“

Einfach mal alles rauslassen

Unter der Moderation von Ina Voigt-Schöpel, Jugendmitarbeiterin der Region Angeln-Süd, folgte nach einem kurzen Anspiel eine sogenannte „Fuckup-Session“ und war damit konzeptionell angelehnt an die sogenannten „Fuck-Up-Nights“, ein Format, in denen Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Geschichten vom Scheitern erzählen.

Wir waren überrascht, wie viele sich zu Wort gemeldet haben und wie offen und humorvoll erzählt wurde, obwohl einige Geschichten im eigentlichen Sinne gar nicht zu lachen waren.

Sonja Stankewitz, Kirchengemeinde Jübek-Idstedt

Einmal richtig „Auskotzen“, aber gerne humorvoll, sarkastisch oder ironisch – das war die Aufforderung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Wir waren überrascht, wie viele sich zu Wort gemeldet haben und wie offen und humorvoll erzählt wurde, obwohl einige Geschichten im eigentlichen Sinne gar nicht zu lachen waren“, berichtete Sonja Stankewitz, Kirchengemeinde Jübek-Idstedt. Insgesamt sieben Jugendliche meldeten sich zu Wort und ernteten großen Applaus und Anerkennung für ihre Beiträge. Den Frust herauslassen und zu hören, dass es anderen genau so oder ähnlich geht, tat vielen der 27 Teilnehmern gut.

Ein selbstgedrehtes Musikvideo von Merle Dereschewitz und den Pfadfindern aus Angeln-Nord zeigte Aufbruchsstimmung, und die Ansprache von Kim Lenz, Bundesfreiwillige im Jugendwerk, machte Mut, eigene Pläne trotz Hindernissen anzugehen. Danach wurde in Kleingruppen über verschiedene, Mut machende Texte diskutiert. Karin Petersen, Mitarbeiterin der Kirchengemeinde Haddeby, fasste alle Wünsche und Sorgen in einem Gebet zusammen, bevor die Andacht mit Musik und Segen endete. Anschließend gab es die Möglichkeit in einem virtuellen „Wonder.me“-Raum zusammenzukommen, und das wurde auch ausgiebig und bis in den späten Abend genutzt.

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