Nachwuchs im Naturschutzgebiet

Konik-Fohlen „Sylt“ und „Roxane“ erkunden die Geltinger Birk

Konik-Fohlen „Sylt“ und „Roxane“ erkunden die Geltinger Birk

Konik-Fohlen „Sylt“ und „Roxane“ erkunden die Geltinger Birk

Ursel Köhler/shz.de
Nieby
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Konik-Mama und Fohlen „Sylt“ verstehen sich gut. Foto: Ursel Köhler

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Zwei kleine Wildpferde staksen neugierig über ihre Weide im Natuschutzgebiet Geltinger Birk.

„Das ist etwas ganz besonderes“, sind sich angesichts des ersten Konik-Nachwuchses auf einer Weide in der Geltinger Birk Finnja Marleen Öhl, Hannah Cramer und Charlotte Fabian einig. Seit August vergangenen Jahres absolvieren sie ihr „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ (FÖJ) und verhehlen nicht, dass sie das, was sie jetzt miterleben dürfen, tief beeindruckt.

Für die 18 und 19-Jährigen sind Kontrollgänge auf der Konik-Wiese längst eine Selbstverständlichkeit. Von ihrem Quartier in der Falshöfter Station der Geltinger Birk machen sie sich auf den Weg mitten hinein in das Naturschutzgebiet und sind jedesmal aufs neue fasziniert, wie sich die Stuten und Hengste um die Fohlen kümmern, sie beschützen.

Sind glücklich, dass es dem Fohlen „Sylt“ und seiner Konik-Mutter gut geht: Charlotte Fabian (l.) und Finnja Marleen Öhl. Foto: Ursel Köhler

„Sylt“ und „Roxane“

Bislang sind es zwei Fohlen, die auf der Birk das Licht der Welt erblickten. Miterlebt haben die drei FÖJlerinnen noch keine Geburt hautnah, aber sie hoffen, dass das irgendwann einmal der Fall sein wird. Das erste Fohlen wurde am 14. März geboren. Als die jungen Frauen es in der fünf Dutzend Tiere zählenden Herde anfangs unbeholfen herumstaksen sahen, empfanden sie sofort tiefe Sympathie für das kleine Tier. Fünf Tage später – am 20. März und damit einen Tag vor Frühlingsbeginn – stellte sich das zweite Fohlen ein. Beide sind weibliche Tiere und haben auch sofort vorläufige Namen erhalten: „Sylt“ und „Roxane“. Ihren Pass werden sie bei der Konik-Einfangaktion im Herbst erhalten.

Zwischendurch ein kleines Päuschen, bevor es für „Sylt“ zurück zur Mutter geht. Foto: Ursel Köhler

Gerechnet wird mit einem Dutzend weiterer Fohlen. Denn etlichen Stuten ist angesichts ihrer Bäuche anzusehen, dass die tragend sind und es bald los gehen dürfte. Darauf sind die drei Naturschützerinnen gespannt: „Es ist einfach toll.“ Und sie fügen hinzu, dass es für sie ein Glück ist, hier sein und das miterleben zu dürfen. Denn eigentlich sind sie in Mühlhausen (Hessen), Maikammer an der Südlichen Weinstraße (Rheinland-Pfalz) sowie Potsdam (Brandenburg) zu Hause.

Vertrauen zwischen Mensch und Tier

Die Tiere – die alten ebenso wie ihr Nachwuchs – sind ihnen ans Herz gewachsen. Und was sie besonders freut, ist das gegenseitige Vertrauen zwischen Mensch und Tier. Vorsichtig nähern sich Finnja Marleen, Hannah und Charlotte den Koniks. Die beäugen die Menschen und lassen sie näher ran – man versteht sich.

Für die drei jungen Frauen ist dieses Miterleben eine weitere Bestätigung dafür, dass es richtig war, sich für die Geltinger Birk als ihren ökologischen Standort entschieden zu haben.

Doch neben der Freude an den Fohlen kommt die andere Arbeit nicht zu kurz – denn es gibt viel zu tun. Nicht nur, dass ein Seminar auf dem Koppelsberg vorbereitet werden muss, gemäht wurden auch Brutinseln. An der Westküste ebenso wie in Holnis und natürlich auf der Geltinger Birk.

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