Kita-Finanzierung

Niebüll zahlt rund zwei Millionen Euro für 340 Kinder

Niebüll zahlt rund zwei Millionen Euro für 340 Kinder

Niebüll zahlt rund zwei Millionen Euro für 340 Kinder

Arndt Prenzel/shz.de
Niebüll
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Niebülls Kinder haben es gut: Der neue Betreuungsschlüssel ist bereits erfüllt und die Kitagebühren sind niedrig. Foto: Arndt Prenzel

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Zu einem der größten Posten des Stadthaushalts ist die Finanzierung der Kindereinrichtungen geworden.

Die Mitglieder des Ausschuss für Schule, Kultur, Soziales, Jugend und Sport bewältigten während ihrer jüngsten Sitzung ein ganz hartes Brot. Es ging um die Finanzierung der Niebüller Kindertagesstätten nach diversen Neuerungen.

Momentan zahlt die Stadt für rund 340 Kinder jährlich rund zwei Millionen Euro. Dies ist einer der größten Posten im Haushalt und hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt.
 

Mit dem Standard-Qualitäts-Kosten-Modell (SQKM) wurden im Land die bisher weit verzweigten und unübersichtlichen Einzelregelungen abgelöst. Das Finanzierungssystem wird insgesamt systematisiert – mit einer nachhaltigen Struktur, mehr Transparenz und einem höheren Maß an Verlässlichkeit. Die Niebüller Politiker wollten es daher ganz genau wissen.

Ein Glücksfall war es, dass Sachbearbeiterin Jana Petersen souverän mit allen Zahlen und Details umging. Hintergrund: Das Kindertagesförderungsgesetz (KiTaG) ist am 1. Januar 2021 vollumfänglich in Kraft getreten. Vorausgegangen ist der Kitareform ein bundesweit einmaliger zweijähriger gemeinsamer Beteiligungsprozess von Land, Eltern, Trägern und Kommunen.

Finanzielle Entlastung

Die Kitareform beinhaltet einen Gleichklang von finanzieller Entlastung der Familien und Kommunen und schafft laut Sozialministerium mehr Qualität in den Einrichtungen. Das bedeutet für Niebüll im Einzelnen: Die Elternbeiträge dürfen mit der Einführung eines Beitragsdeckels nicht überschritten werden.

„Wir haben es mit den Beiträgen im Gegensatz zum südlichen Landesteil noch gut“, erklärte Bürgermeister Wilfried Bockholt. „Je näher Hamburg rückt, desto mehr muss gezahlt werden.“ Insgesamt gilt: Trotz der von Kommunen sehr unterschiedlich festgesetzten Beträge, zahlen die Eltern landesweit einen maximalen Betrag für die Betreuungsstunde ihrer Kinder.

Je näher Hamburg rückt, desto mehr muss gezahlt werden.

Wilfried Bockholt

Für soziale Ermäßigungen gibt es generelle Mindestvorgaben, um eine einheitlichere Struktur der bisher sehr unterschiedlichen Regelungen zu schaffen. Für die Berücksichtigung von Geschwisterkindern gibt es ebenso Mindestvorgaben: Für das zweitälteste Kind gilt eine Ermäßigung von 50 Prozent, ab dem dritten Kind eine Ermäßigung um 100 Prozent.

Der Fachkraft-Kind-Schlüssel in Kindergartengruppen wurde von 1,5 auf 2,0 Fachkräfte pro Gruppe angehoben. Vorteil Niebüll: „Diesen Betreuungsschlüssel haben wir schon erreicht“, so Jana Petersen, die gleichwohl auf den Personalmangel in den Kitas hinweist.

47 Krippen-Kinder

Der von der Stadt Niebüll monatlich zu zahlende Wohnsitzanteil ist unabhängig von der Betreuungsform. Er richtet sich lediglich nach dem Alter des Kindes und der Betreuungszeit pro Woche. Wer einen Kita-Platz sucht, kann dies über das Kita-Portal online erledigen.

Info: Nach aktuellem Stand werden 337 Niebüller Kinder in Kindertageseinrichtungen betreut: 290 gehen in den Kindergarten, 47 besuchen die Krippe, 27 Kinder haben einen Platz bei einer Tagesmutter. „Die Krippenkinder haben alle einen Platz in Niebüll“, erläutert die Sachbearbeiterin.

„Bei den Kindergartenkindern sind sieben Kinder außerhalb Niebülls untergebracht, bei den Tagespflegekindern sind es sechs Kinder. Beispiel für die Kosten in der Einrichtung Ev. Montessori-Kinderhaus Nordlicht: Zehn Stunden Betreuung im Kindergarten kosten im Monat 210 Euro pro Monat, der Krippenplatz kostet 250 Euro.

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