Nachfrage nach Unterkünften

Zwei Hotels und ein Wohnmobilplatz für Klanxbüll

Zwei Hotels und ein Wohnmobilplatz für Klanxbüll

Zwei Hotels und ein Wohnmobilplatz für Klanxbüll

Anja Werner/shz.de
Klanxbüll
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Schäferwagen werden als Unterkünfte immer beliebter und sollen auch auf dem geplanten Wohnmobilplatz in Klanxbüll aufgestellt werden. Foto: Jörn Martens

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Bürgermeister rechnet auch in den kommenden Jahren mit großer Nachfrage nach Unterkünften im Binnenland Nordfrieslands.

Die Realisierung mehrerer großer Bauprojekte stehen in Klanxbüll an. Darunter gleich zwei Hotelprojekte. Für das Hotel „bed and breakfast“ im Bereich Wisch (Bebauungsplan Nummer 15) fassten die Gemeindevertreter während ihrer jüngsten Sitzung den Entwurfs- und Auslegungsbeschluss.

Die Planentwürfe werden nun nach vorheriger Bekanntmachung für die Dauer eines Monats öffentlich ausgelegt. Zeitgleich werden die von der Planung betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange erneut zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert.

Wir müssten für den Hotelbau eine Einwohnerversammlung stattfinden lassen. Das ist unter den derzeitigen Pandemie-Auflagen gar nicht möglich.

Friedhelm Bahnsen

Auch bei dem Hotelprojekt am Westerweg (Bebauungsplan Nummer 12) stehen laut Auskunft von Bürgermeister Friedhelm Bahnsen weitere Beratungen und Entscheidungen bevor. „Mit dem Investor und seinem Architekten haben wir mittlerweile weitere Vorgespräche geführt“, sagt der Bürgermeister.

Doch da es sich um ein Projekt mit einer deutlich höheren Größenordnung handelt, sei auch der Planungsprozess komplexer. „Wir müssten dafür zum Beispiel eine Einwohnerversammlung stattfinden lassen. Das ist unter den derzeitigen Pandemie-Auflagen gar nicht möglich“, sagt Friedhelm Bahnsen über das Projekt, für das immerhin ein Aufstellungsbeschluss vorliegt.

Das Projekt Camping- und Wochenendplatz Süderhörn befindet sich derzeit in einer Zwangspause. Grund ist die noch ungeklärte Abwasserentsorgung. „Es steht ein Gesprächstermin zur Klärung der Frage nach der Behandlung der Abwässer aus Wohnmobilen an. Das Amt Südtondern koordiniert dies im Moment“, sagt Friedhelm Bahnsen.

Die Wasserbehörde des Kreises Nordfriesland, der Kläranlagenhersteller, der Wasserbeschaffungsverband Drei Harden, der Vorhabenträger sowie die Gemeindevertretung sollen dabei vertreten sein. Bevor diese Frage nicht abschließend geklärt ist, werde das Verfahren nicht weitergehen.

Knackpunkt sind die Chemieabwasser der Bord-Toiletten. Ob die in unserer Kläranlage entsorgt werden können, sollen uns Fachleute erklären.

Friedhelm Bahnsen

„Knackpunkt sind die Chemieabwasser der Bord-Toiletten. Ob die in unserer Kläranlage entsorgt werden können, sollen uns demnächst Fachleute erklären“, sagt der Bürgermeister.

Ein Investor will südlich der Sackgasse Süderhörn eine 30.000 Quadratmeter große Schafsweide für 80 Wohnmobile und neun Zelte samt Nebengebäuden erbauen. Zudem sind acht Schäferwagen in Containergröße für Wochenendgäste vorgesehen.

Einspruch der Anlieger

Gegen das Projekt gibt es erhebliche Bedenken der Anwohner der schmalen Zufahrtstraße. Sie haben bei der Gemeinde Einspruch eingelegt.

Hauptkritikpunkt ist die Vernichtung von einem Stück Natur, unterstrich bereits mehrfach Familie Jensen, die nebenan wohnt. Die An- und Abfahrt der Gäste könne nach Ansicht der Nachbarn kaum störungsfrei gelingen. Die enge Straße müsste zudem auf eine entsprechende Breite samt Gehweg ausgebaut werden.

Wir wollen uns als Gemeinde auch weiter entwickeln. Der Trend zum Binnenland-Urlaub mit dem Wohnmobil wird auch in den Jahren nach Corona anhalten.

Friedhelm Bahnsen

„Ich habe natürlich Verständnis dafür, dass nicht jedes Projekt bei jedem Einwohner auf Zustimmung stößt, besonders, wenn es vor seiner Haustür realisiert werden soll“, sagt Friedhelm Bahnsen. Doch der Bürgermeister betont: „Wir wollen uns als Gemeinde auch weiter entwickeln. Der Trend zum Binnenland-Urlaub mit dem Wohnmobil wird auch in den Jahren nach Corona anhalten“, sagt der Bürgermeister.

Besonders in Kombination mit dem Radtourismus. Daher habe sich Klanxbüll zusammnen mit seinen Nachbargemeinden Lübke-Koog, Rodenäs und Emmelsbüll-Horsbüll die Weiterentwicklung des Radwegenetzes auf die Liste der Zukunftsprojekte gesetzt. „Wir möchten mehr Menschen aufs Rad bringen, Gäste und auch Einheimische“, sagt Friedhelm Bahnsen.

Bike & Ride

Dazu passe auch der Beschluss zur Bike & Ride-Offensive. Dahinter steht die Einrichtung von sicheren Fahrradstellplätzen am Klanxbüller Bahnhof – mit Aussicht auf eine bis zu 60prozentige Förderung der DB-Netz.

Mit Blick auf die genannten und weitere Bauvorhaben steht fest, dass die Kapazitäten der derzeitigen Kläranlage künftig nicht mehr ausreichen werden. Das Amt Südtondern wurde daher gebeten, die Ausschreibung für die Beauftragung eines Planungsbüros zur Erweiterung der Kläranlage in die Wege zu leiten.

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