US-KONZERN IN Schleswig-Holstein

Caterpillar zieht die Reißleine – 670 Mitarbeiter betroffen

Caterpillar zieht die Reißleine – 670 Mitarbeiter betroffen

Caterpillar zieht die Reißleine – 670 Mitarbeiter betroffen

Michael Kierstein/shz.de
Kiel
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Was aus dem Caterpillar-Standort in Kiel wird, ist noch unklar. Foto: Eva Marie Uzcategui

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In einer kurzen Mitteilung wurde die Entscheidung verkündet. Seitdem schweigt der Konzern.

Es war nur eine knappe Mitteilung des Unternehmens Caterpillar, doch sie löst ein Beben in Schleswig-Holsteins Wirtschaftslandschaft aus. 

Bis Ende 2022 will der Konzern keine MSE-Motoren mehr in Deutschland und China bauen. Diese werden in Kiel gebaut und werden vor allem für Kreuzfahrtschiffe eingesetzt. Alleine in der Landeshauptstadt stehen 670 Arbeitsplätze auf der Kippe. Hinzu kommen 60 weitere, die in Henstedt-Ulzburg arbeiten. 

 

Staatssekretär überrascht 

„Für uns kommt die Entscheidung der Konzernleitung sehr überraschend. Mit dieser Entscheidung war nach einem Gespräch mit der Geschäftsführung Anfang des Jahres nicht zu rechnen“, sagt Wirtschaftsstaatssekretär Thilo Rohlfs. Von einer solchen Umstrukturierung sei in den Gesprächen nie die Rede gewesen. 

„Für die Beschäftigen müssen unbedingt sozialverträgliche Maßnahmen erfolgen, um den Mitarbeitern eine berufliche Perspektive geben zu können und sie in dieser schwierigen Situation nicht alleine zu lassen“, so Rohlfs. Gemeinsam mit den Gewerkschaften wolle er diesbezüglich mit der Geschäftsführung das Gespräch suchen. Auch die IG Metall will kämpfen. 

Konzern schweigt 

Der Konzern schweigt zu dem Vorgang. Eine Anfrage zu den Plänen wurde nicht beantwortet. Auch, was aus dem Gelände in Kiel wird, ist nicht bekannt. 

Möglich ist, dass hier ein Service-Standort eingerichtet wird. Die Motorenabteilung des US-Konzerns hat seit Jahren Probleme. Immer wieder waren hier Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen und es wurden zudem Stellen abgebaut.

 

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