Thüringen

Mehrere Tausend Menschen bei Demo gegen Ministerpräsidentenwahl

Mehrere Tausend Menschen bei Demo gegen Ministerpräsidentenwahl

Tausende Menschen bei Demo gegen Ministerpräsidentenwahl

dpa
Erfurt
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Erfurt: Teilnehmer einer Demonstration gegen die Wahl des FDP-Politikers Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten mit Stimmern der AfD stehen auf dem Domplatz. Foto: Bodo Schackow/dpa

Proteste in Erfurt: Redner kritisierten das Verhalten von CDU und FDP bei der Wahl Kemmerichs im Landtag.

Mehrere Tausend Menschen haben am Sonnabend in Erfurt gegen die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD protestiert. Während einer Kundgebung auf dem Domplatz kritisierten mehrere Redner scharf das Verhalten von CDU und FDP bei der Wahl Kemmerichs im Landtag. Dieses zeuge 75 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz von „unglaublicher Ignoranz und Machtversessenheit“, sagte Stefan Körzell, Mitglied des DGB-Bundesvorstandes.

CDU und FDP hätten den «schamlosen» Demokratiemissbrauch der AfD ausgenutzt, um eine rot-rot-grüne Regierung zu verhindern, hieß es in der Rede von Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde, die dieser wegen des jüdischen Sabbats nicht selbst hielt. Sie wurde auf dem Domplatz verlesen. Auf Plakaten forderten Demonstranten „Demokratienachhilfe“ für CDU und FDP. Nach der Kundgebung startete ein Demonstrationszug durch die Innenstadt von Erfurt. Die Polizei sprach zunächst von einem friedlichen Verlauf.

Kemmerich war vor eineinhalb Wochen mit den Stimmen von FDP, CDU und AfD im Landtag zum neuen Thüringer Ministerpräsidenten gewählt worden. Unter starkem politischen Druck trat der FDP-Politiker nach drei Tagen im Amt zurück. Auch CDU-Landes- und Fraktionschef Mike Mohring hat den Rückzug von seinen Ämtern angekündigt.

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