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Rader Hochbrücke: Rendsburgs Wirtschaft warnt vor Katastrophe

Rader Hochbrücke: Rendsburgs Wirtschaft warnt vor Katastrophe

Rader Hochbrücke: Rendsburgs Wirtschaft warnt vor Katastrophe

shz.de/ Dirk Jennert
Rendsburg
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Rader Hochbrücke
Die Rader Hochbrücke. Foto: Horst Becker, dpa

Rennen die Planer sehenden Auges in einen Verkehrskollaps? Rendburgs Wirtschaft drängt, einen zeitlichen Puffer in die Planung der neuen Kanalquerung einzubeziehen.

Die Wirtschaft in der Region Rendsburg verfolgt mit Sorge die aktuelle Debatte über den Zeitplan für einen Neubau der Rader Hochbrücke. „Es wäre eine Katastrophe, wenn die alte Brücke nicht mehr nutzbar wäre und gleichzeitig eine neue Kanalquerung noch nicht zur Verfügung stünde“, sagt Georg Schäfer, Vorstandsmitglied der Volksbank Raiffeisenbank Rendsburg. Es müsse alles dafür getan werden, den aktuell gültigen Zeitplan für den Neubau einzuhalten.

Das sieht der Plan vor:

  • Das Land und die bundeseigene Planungsgesellschaft Deges wollen das erste Teilstück der künftigen sechsspurigen Brücke bis Mitte 2026 fertigstellen.
  • Im Anschluss wollen sie den Verkehr von der alten auf die neue Querung umleiten.
  • Anschließend soll mit dem Abriss des jetzigen Bauwerks begonnen werden.

Schäfer sagte weiter, dass es angesichts der Bedeutung der Querung wichtig sei, zeitliche Puffer in die Planung einzubauen. Der bisher enthaltene Puffer von sechs Monaten ist durch die Umplanung von vier auf sechs Spuren bereits aufgebraucht worden. Sollte nur der geringste Zweifel daran aufkommen, dass der Termin 2026 nicht eingehalten werden kann, müsse man wiederum alles daran setzen, die Lebensdauer der bestehenden Brücke zu verlängern, so Schäfer. Ob das durch eine wie von Landrat Rolf-Oliver Schwemer geforderte weitere Einschränkung des Schwerlastverkehrs erreicht werden kann, wollte der Bankvorstand nicht kommentieren: „Das müssen Statiker bewerten.“ Schwemer hatte vorgeschlagen, das maximal zulässige Gesamtgewicht von Schwertransporten zu senken. Bisher sind bis zu 84 Tonnen erlaubt.

Kai Lass, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungssgesellschaft des Kreises, würde eine Ablastung „mit einem weinenden und einem lachenden Auge betrachten“. Man wolle in dem neuen Gewerbegebiet südlich des Schwerlasthafens Firmen ansiedeln, die auch schwere Güter produzieren. Diese seien auf eine funktionierende Kanalquerung angewiesen. „Allerdings ist uns eine Brücke, die immerhin noch von einem 40-Tonnen-Laster befahren werden kann, lieber als eine Brücke, die gar nicht mehr trägt.“ Aktuell habe er keine Zweifel am Zeitplan. Allerdings zeige die Erfahrung mit öffentlichen Bauprojekten wie dem Berliner Flughafen, der A20 oder dem Kanaltunnel, dass es eine Tendenz zu Verzögerungen gibt.

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