Kriminalität

Tatverdächtiger soll sich nach Dänemark abgesetzt haben

Tatverdächtiger soll sich nach Dänemark abgesetzt haben

Tatverdächtiger soll sich nach Dänemark abgesetzt haben

Eckard Gehm/Julian Heldt/shz.de
Flensburg
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Vor der Diskothek M1 in der Flensburger Innenstadt wurde Silvester ein junger Mann niedergestochen und tödlich verletzt. Der Hauptverdächtige könnte sich möglicherweise in Dänemark aufhalten. Foto: Marcus Dewanger

Der 18-Jährige soll in der Silvesternacht vor der Diskothek M1 in der Flensburger Innenstadt mehrfach auf sein Opfer eingestochen haben. Insgesamt wird gegen sechs Männer ermittelt.

Im Fall der tödlichen Messerstiche vor der Diskothek „M1“ am Nordermarkt ermitteln Kripo und Staatsanwaltschaft jetzt gegen sechs Verdächtige – einer davon wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Der Iraker soll sich zu Verwandten nach Dänemark abgesetzt haben.

Der Flüchtige ist erst 18 Jahre alt. „Gegen den Heranwachsenden wurde am 8. Januar Haftbefehl wegen Verdachts des Totschlags erlassen“, sagte Stephanie Gropp, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Flensburg. Der Verdächtige soll am Neujahrsmorgen vor der Diskothek mehrfach auf einen 24 Jahre alten Syrer, der als Türsteher gearbeitet haben soll, eingestochen haben.

Keine öffentliche Fahndung

„Wir gehen davon aus, dass ein Streit zuvor Motiv der Tat gewesen sein könnte“, heißt es von der Staatsanwaltschaft dazu. Die Obduktion habe ergeben, dass einer der Stiche tödlich gewesen sei. Warum wird nach dem Messerstecher nicht öffentlich gesucht? „Grund dafür sind fahndungstaktische Überlegungen“, sagte Gropp, ohne näher ins Detail zu gehen.

Furcht vor Racheakt?

Möglich ist, dass die Behörde Racheakte aus dem Kreis der Familie des Getöteten befürchtet. So postete ein Angehöriger auf dem Instagram-Account des flüchtigen Tatverdächtigen zwei gekreuzte Schwerter, ein anderer einen Dolch, eine Drohung wurde ausgestoßen.

Der mutmaßliche Messerstecher soll vor der Diskothek abgewiesen und wenig später in Begleitung weiterer Männer wieder vor Ort erschienen sein. Bei ihnen handelt es sich um die übrigen fünf Verdächtigen, gegen die ebenfalls wegen Totschlags ermittelt wird.

Bislang konnte trotz intensiver Ermittlungen der für einen Haftbefehl notwendige dringende Tatverdacht nur für den 18 Jahre alten Iraker erhärtet werden. Damit bleiben die fünf Begleiter, von denen laut Gropp „mehr als einer der Polizei namentlich bekannt ist“, auf freiem Fuß. Die Kripo hatte etliche Zeugen befragt und die Aufzeichnung einer Überwachungskamera ausgewertet, es gelang jedoch nicht, die Tatwaffe sicherzustellen.

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