Karnevalsumzug in Hessen
Tatverdächtiger in Volkmarsen war nicht alkoholisiert
Tatverdächtiger in Volkmarsen war nicht alkoholisiert
Tatverdächtiger in Volkmarsen war nicht alkoholisiert
Mehr als 50 Menschen werden verletzt, als ein Mann mit seinem Auto in einen Karnevalsumzug fährt. Viele Kinder sind betroffen.
Der Mann, der am Montag mit einem Auto in der nordhessischen Stadt Volkmarsen in eine Menschenmenge gefahren ist, war nicht alkoholisiert. Ob er unter Drogeneinfluss gestanden hat, steht noch nicht fest. Das sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Dienstag. Bislang sei der Mann nicht vernehmungsfähig.
Motiv weiterhin unklar
Der Tatort in Volkmarsen wurde am Dienstag wieder freigegeben. Die Straße in der Innenstadt werde noch gereinigt und sei dann wieder für Fußgänger und Autofahrer nutzbar, sagte ein Polizeisprecher vor Ort.
Viele verletzte Kinder
Bei dem Vorfall wurden mehrere Dutzend Menschen verletzt, darunter viele Kinder. Bis zum frühen Dienstagnachmittag stieg die Zahl der Verletzten auf fast 60. Das Polizeipräsidium bat auch Verletzte, die nicht in ärztlicher Behandlung waren, sich zu melden. Am Dienstagmittag befanden sich noch 35 Menschen in stationärer Behandlung, wie die Polizei in Kassel mitteilte. Weitere wurden demnach ambulant behandelt. Die Zahl der verletzten Kinder liege bei 18, das jüngste sei drei Jahre alt. Wie stark die Kinder verletzt sind, war zunächst unklar.
„Gaffervideo“ aufgetaucht
Ein sogenanntes Gaffervideo hatte am Montag auch zu einer zweiten Festnahme geführt. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sagte, gegen den Festgenommenen werde wegen „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Filmaufnahmen“ ermittelt. Ob es darüber hinaus einen Zusammenhang zu dem Vorfall gegeben habe, müsse noch ermittelt werden.
Noch am späten Montagabend hatte die Polizei vor dem Verbreiten angeblicher Fotos des Täters gewarnt. „Bei der abgebildeten Person handelt es sich definitiv nicht um den Täter“, schrieb die Polizei Nordhessen bei Twitter. „Teilen Sie keine Falschnachrichten!“, hieß es. Dazu stellte sie ein Bild, auf dem mehrere Menschen zu sehen sind, die neben einem Auto stehen. Ihre Gesichter wurden unkenntlich gemacht. Es würden derzeit Fotos kursieren, die angeblich die Festnahme des Täters zeigen sollen, hieß es in dem Tweet.
Sicherheitskonzepte überprüfen
Die Karnevalisten in Hessen sagten eine Reihe geplanter Umzüge für Dienstag ab – viele hielten jedoch auch an ihren Plänen fest. Es gebe keine konkreten Hinweise darauf, dass sich die Gefährdungslage für die noch geplanten Umzüge im Land erhöht habe, teilte das hessische Innenministerium mit. Die Veranstalter der Umzüge wurden jedoch nachdrücklich dazu aufgefordert, ihre Sicherheitskonzepte nochmals zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.