Deutsche Minderheit

Nahtloser Übergang im Kirchenvorstand: Frauke übernimmt

Fließender Wechsel im Kirchenvorstand: Frauke übernimmt

Fließender Wechsel im Kirchenvorstand: Frauke übernimmt

Tingleff/Tinglev
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Frauke Lorenzen übernimmt den Vorsitz im Kirchenvorstand des Pfarrbezirkes Tingleff. Foto: Karin Riggelsen

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Frauke Lorenzen ist die neue Kirchenälteste der Nordschleswigschen Gemeinde im Pfarrbezirk Tingleff. Sie löst Albert Callesen ab, der auf eigenen Wunsch ins zweite Glied gerückt ist. Neuland betritt Frauke Lorenzen nicht, war sie doch schon viele Jahre Stellvertreterin. Sie hat einen guten Draht zum Pastorenpaar – und zu dessen Katze!

Am Sonntag, 10. Dezember, erfolgt im Rahmen eines zentralen Adventsgottesdienstes des Pfarrbezirks Tingleff die Einführung von Frauke Lorenzen als neue Kirchenälteste. Beginn in der Kirche zu Tingleff ist um 10.30 Uhr.

Bei dem Gottesdienst wird zugleich Albert Callesen verabschiedet, der das Amt nach zehn Jahren aus Altersgründen in neue Hände gegeben hat.

Konfirmandinnen und Konfirmanden werden am Gottesdienst mitwirken, und im Anschluss lädt der Pfarrbezirk zum Kirchenkaffee an Stehtischen ein.

Es ist kein fliegender, sondern ein fließender Wechsel auf dem Kirchenältestenposten, denn Frauke Lorenzen ist mit der Arbeit und dem Miteinander im Kirchenvorstand bestens vertraut. Die Amtsübernahme kommt nicht über Nacht.

Seit rund zehn Jahren engagiert sie sich in dem Gremium, und sie hatte sich vor einigen Jahren bereiterklärt, den Stellvertreterposten zu übernehmen. Sie kennt die ehrenamtliche Arbeit für den Pfarrbezirk somit gut und schätzt sie.

Alle ziehen an einem Strang

„Wir sind ein tolles Team im Vorstand mit einer guten Zusammenarbeit. Jeder und jede bringt sich ein und packt bei Veranstaltungen mit an. Hinzu kommt ein guter Austausch mit den Pastoren“, so Frauke Lorenzen, die im Alter von nur 56 Jahren nun Kirchenälteste genannt wird.

Zu den Pastoren Ole und Astrid Cramer bestehe ein gutes und freundschaftliches Verhältnis – in jeder Hinsicht.

„Wenn sie im Urlaub sind, kümmere ich mich um die Katze“, bemerkt Frauke Lorenzen schmunzelnd.

Fühlt sich der Kirchengemeinde verbunden: Frauke Lorenzen Foto: Karin Riggelsen

Sie wohnte vor Jahren noch in Gaaskjer (Gåskær) bei Tingleff, in unmittelbarer Nähe von Albert Callesens Heimatregion. Man lernte sich gut kennen, und als Albert Callesen mitteilte, dass er seinen Posten im Kirchenvorstand mit Vollendung des 70. Lebensjahres jüngeren Kräften überlassen wolle, habe sie zugesagt, die Nachfolge anzutreten, so Frauke Lorenzen, die mittlerweile in Tingleff wohnt und in Tondern (Tønder) als Krankenschwester arbeitet.

Sie ist eine geborene Andresen und Mitglied der gleichnamigen Volksgruppenfamilie aus Nolde, die für ihr Engagement in Vereinen und Verbänden der Minderheit bekannt ist. Bruder Kurt war unter anderem viele Jahre Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei, und Schwester Edith ist im Sozialdienst Buhrkall aktiv, wo sie eine Zeit lang Vorsitzende war.

Familientradition fortgeführt

„Der Glaube und das Miteinander in der Kirchengemeinde haben mir immer schon viel bedeutet. Mein Vater  (Christian Andresen, red. Anm.) war auch Kirchenvertreter. Als er 2013 gestorben ist, kam in mir der Wunsch auf, ebenfalls in den Kirchenvorstand einzutreten und die Familientradition fortzusetzen“, erzählt Frauke Lorenzen.

Die Nähe zur Kirche und der Nordschleswigschen Gemeinde war nicht immer gleich ausgeprägt. „Meine Eltern gingen sonntags oft in die Kirche und nahmen mich mit, als ich noch ein Kind war. Im Teenageralter war das anders. Da war ich nicht so hinterher“, gesteht die neue Kirchenälteste mit einem Lachen.

Dass sie als Teenager nicht so sehr für Kirche interessierte, darüber kann Frauke Lorenzen heute lachen. Foto: Karin Riggelsen

Das sei Schnee von gestern und der Zugang zu Kirche und Gemeinde längst wieder ein anderer. Sie freue sich darauf, den Austausch im Pfarrbezirk weiter mitzugestalten und mitzuprägen.

Die junge Generation im Blickpunkt

Wie ihr Vorgänger, erachte sie es für wichtig, die junge Generation aktiv ins Gemeindeleben einzubinden.

„Wir müssen versuchen, junge Leute zu gewinnen“, sagt die neue Kirchenälteste. Sie schätze sich diesbezüglich glücklich, dass der Pfarrbezirk in Astrid und Ole Cramer ein Pastorenpaar hat, das um die Jugendarbeit bemüht ist.

„Sie haben unter anderem die Teamerausbildung eingeführt. Das ist eine tolle Sache“, so Lorenzen zum Projekt der Cramers, Jugendliche als Betreuer in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde einzubinden.

Seit rund zehn Jahren ist Frauke Lorenzen im Pfarrbezirk aktiv. Auf dem Archivfoto wirkt sie bei einem Erntedankgottesdienst mit. Foto: Hartung

Die Stärkung des Zusammenhaltes und eine noch bessere Sichtbarkeit – darin sieht Lorenzen Schwerpunkte der Gemeindearbeit. Schwerpunkte, die schon in der Amtszeit von Albert Callesen eine wichtige Rolle spielten.

Vorgänger als Sparringspartner

Daran wolle sie anknüpfen und sie sei froh, dass Albert Callesen im Vorstand weitermacht. „Ich darf ihn jederzeit um Rat fragen, und ich bin mir sicher, von seinem großen Netzwerk zu profitieren, das er als Kirchenältester aufgebaut hat“, so Teamplayerin Frauke Lorenzen.

Ihr Mitwirken im Pfarrbezirk werde zeitlich allerdings etwas anders ablaufen. „Sitzungen und Gespräche am Vormittag sind für mich berufsbedingt leider nicht möglich. Das wird aber sicherlich kein Problem sein“, so die neue Kirchenälteste.

Redaktionelle Anmerkung: Das Datum des Gottesdienstes ist korrigiert worden. Er findet am 10. Dezember (nicht 3. Dezember) statt.

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