Präsidentenwahl

Wahl in Italien: Parteien verkünden Enthaltungen

Wahl in Italien: Parteien verkünden Enthaltungen

Wahl in Italien: Parteien verkünden Enthaltungen

dpa
Rom
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Will einen im ersten Wahlgang einen weißen Wahlschein abgeben werden, um die Bereitschaft zum Dialog mit Mitte-Rechts zu signalisieren: Enrico Letta. Foto: Cecilia Fabiano/LaPresse/ZUMA/dpa

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In Italien wird ein neuer Staatspräsident gewählt, heute ist der erste Wahlgang vorgesehen. Die Abstimmung kann sich über Tage hinziehen.

Mit Beginn der Wahlen zum italienischen Staatspräsidenten in Rom haben die großen Regierungsparteien angekündigt, zunächst weiße Stimmzettel abzugeben. Damit dürfte es wie erwartet beim ersten Wahlgang am Montag keinen Sieger oder keine Siegerin geben.

Ohnehin galt es als ausgeschlossen, dass am ersten Tag ein Nachfolger für Sergio Mattarella feststeht - dieser hätte nämlich zwei Drittel der Stimmen der 1009 Wahlleute auf sich vereinen müssen. Das war fast unmöglich, weil sich die Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien auf keinen lagerübergreifenden Kandidaten geeinigt hatten.

Dialog mit Mitte-Rechts

Der sozialdemokratische Parteichef Enrico Letta hatte am Sonntagabend in einem TV-Interview angekündigt, dass er und seine Kollegen im ersten Wahlgang weiße Wahlscheine abgeben werden, um die Bereitschaft zum Dialog mit Mitte-Rechts zu signalisieren. Auch die Delegierten der Fünf-Sterne-Bewegung liebäugeln mit Stimmkarten ohne Namen.

Parteichef Matteo Salvini von der mitregierenden Lega geht ebenso fest davon aus, am Dienstag in den zweiten Wahlgang zu gehen - er vereinbarte für jenen Tag eine Versammlung seiner Delegierten, wie aus Parteikreisen zu erfahren war.

Erst ab dem vierten Wahlgang, der für Donnerstag vorgesehen ist, reicht einem Mann oder einer Frau die absolute Mehrheit zum Sieg. Nach dem Rückzug des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi aus dem Rennen um das höchste Amt im Staat intensivierten sich die Verhandlungen der Parteichefs um einen möglichen Kandidaten.

Kurz nach 15.00 Uhr wurden die ersten Wahlleute zur Stimmabgabe in die Aula des Abgeordnetenhauses gerufen. Neben den Abgeordneten sind auch die Mitglieder der zweiten Parlamentskammer - des Senates - sowie Vertreter aus den 20 Regionen stimmberechtigt. Wegen der strengen Corona-Regeln und aus Sicherheitsgründen wird sich die Wahl über Stunden ziehen. Infizierte Wahlleute haben die Möglichkeit, in speziellen Zelten vor dem Gebäude ihre Stimmkarten abzugeben.

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