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Sie war der Kopf hinter «Ein Kessel Buntes»: Evelin Matt tot

Sie war der Kopf hinter «Ein Kessel Buntes»: Evelin Matt tot

Sie war der Kopf hinter «Ein Kessel Buntes»: Evelin Matt tot

dpa
Berlin
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Die Samstagabend-Show «Ein Kessel Buntes» war in der DDR sehr beliebt. Nun ist die Schöpferin Evelin Matt gestorben. (Archivbild) Foto: picture alliance / Klaus Franke/Zentralbild/dpa

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Sie rief eine der beliebtesten Sendungen im DDR-Fernsehen mit ins Leben: Evelin Matt. Nun ist die Fernsehmacherin gestorben. Das löst nicht nur unter Wegbegleitern große Trauer aus.

Die Miterfinderin der beliebten DDR-Fernsehshow «Ein Kessel Buntes», Evelin Matt, ist tot. Sie sei im Alter von 89 Jahren gestorben, sagte Moderator Wolfgang Lippert der Deutschen Presse-Agentur unter Verweis auf Informationen der Familie. Zuvor hatte die «Super Illu» darüber berichtet. «Ein Kessel Buntes» war ein Zugpferd der Unterhaltung im DDR-Fernsehen, Redakteurin Matt so etwas wie die Mutter der Sendung.

«Der Tod von Evelin Matt bestürzt mich sehr», sagte Lippert der dpa. Evelin Matt sei ein «ganz wichtiger Mensch» für ihn gewesen. «Sie war meine Entdeckerin, Chefin, Freundin und jahrzehntelang meine kluge Ratgeberin. Ich vermisse sie sehr!»

Lippert war einer der Moderatoren der Sendung «Ein Kessel Buntes», die von 1972 bis 1992 zunächst im DDR-Fernsehen, ab 1991 in der ARD gesendet wurde. Auch Künstler aus dem Westen traten dort auf. Zu den Moderatorinnen und Moderatoren zählten zudem Dagmar Frederic und Helga Hahnemann, in der ARD dann Karsten Speck.

Schöpferin beliebter Shows

Evelin Matt brachte die beliebte Unterhaltungssendung mit Produzent Günther Steinbacher, die im Friedrichstadtpalast in Berlin und anderen großen Hallen produziert wurde, in die Wohnzimmer. Sie war nach Angaben des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) nicht nur Miterfinderin des «Kessel Buntes», sondern auch der Lippert-Show «Glück muss man haben», die von 1985 bis 1997 erst im DDR-Fernsehen, später im MDR gezeigt wurde. Matt betreute laut RBB außerdem Sendungen von Carmen Nebel und Carolin Reiber. 

Zum 50-jährigen Jubiläum der Sendung 2022 verriet Matt der «Bild»-Zeitung, dass es gegen den Sendungstitel anfangs erheblichen Widerstand gegeben habe. «Wir hatten damals nämlich noch gar kein Farbfernsehen, die ersten vier Folgen liefen in Schwarz-Weiß», sagte sie. Nähere Details über ihren Tod waren zunächst nicht bekannt.

Frederic und Speck äußern sich zum Tod

Entertainer Speck zeigte sich in der MDR-Talkshow «Riverboat» am Freitagabend geschockt vom Tod Matts und vergoss Tränen. «Ich habe die geliebt, die war unfassbar und die wusste, wie Fernsehen geht», sagte Speck. «Evelin war meine Mentorin und ohne die hätte ich diese ganze Karriere nicht gemacht.»

Dagmar Frederic zeigte sich bei Facebook traurig über den Tod von Matt. Sie schrieb als Kommentar unter dem Bericht der «Super Illu»: «Alle guten Gedanken - und ich habe viele - gehen mit auf ihre letzte Reise.»

Es gibt noch einen Ableger der Show im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) unter dem Titel «Ein Kessel Buntes Spezial» - mit Lippert als Moderator.

 

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