Leitartikel

„Da waren es nur noch zwei “

Da waren es nur noch zwei

Da waren es nur noch zwei

Apenrade/Aabenraa
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Der Corona-Impfstoff von Curevac zeigt nicht die erhoffte Wirkung. Søren Brostrom, Chef der Gesundheitsbehörde wird Dänemark mit den beiden bisherigen Impfstoffen auskommen müssen. Helge Möller vom „Nordschleswiger" kommentiert.

Dänemark hat zügig nach Bekanntwerden von seltenen aber schwerwiegenden Nebenwirkungen zunächst den Corona-Impfstoff von Astrazeneca, später den von Johnson & Johnson aus dem Impfprogramm genommen. Beide können nun allerdings wieder auf freiwilliger Basis verimpft werden.

Dänemark handelte dabei schnell und konsequent. Die Folge des zügigen Handelns: Der angedachte Abschluss der Impfungen verzögerte sich. Aber es gab noch einen Kandidaten – wie das Vakzin von Biontech aus Deutschland – auf dem einige Hoffnungen ruhten. Ende März berichteten Medien, dass das Unternehmen Curevac erwarte, seinen Impfstoff Anfang Juni auf den Markt zu bringen.

Nun ist die Hälfte des Juni vergangen, und die Hälfte derjenigen, die in Dänemark ein Impfangebot bekommen, hat mindestens eine Impfung erhalten – nach einem halben Jahr. Und nun müssen wir uns wieder auf eine negative Nachricht einstellen. Der neue Impfstoff von Curevac, auf den viele schon gewartet haben, auf den viele Hoffnungen gesetzt hatten, hat in einer Studie schlecht abgeschnitten. Søren Broström, Chef der Gesundheitsbehörde äußerte sich am Donnerstag umgehend und sagte, Curevac werde im laufenden Impfprogramm vermutlich keine Rolle mehr spielen. Man müsse mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna zurechtkommen.

Mitten in der Pandemie im Winter war die Freude groß, als es mit dem Impfen endlich losging, als gleich mehrere Impfstoffe präsentiert wurden. Dann wurde deutlich, wie langsam es vorwärtsging, dann zeigten sich die Probleme bei den beiden Vektorimpfstoffen von Astrazeneca und Johnson & Johnson.

Die schlechte Nachricht von Donnerstag zeigt (wieder einmal): Es ist ein zähes Ringen mit dem Virus und wir können nicht hoffen, dass alles, auch in Zukunft, nach Plan läuft – leider.

Ob es wirklich irgendwann wieder ein Leben ohne Corona geben wird – schön wäre es, aber so recht glauben, kann man es langsam nicht mehr. Es steht zu befürchten, dass das Virus mit seinen Varianten die Menschen in der Welt und in Dänemark in Atem halten wird.

Positiv hingegen ist, dass die Staaten in der EU dann doch auf verschiedene Impfstoffe gesetzt haben. Mit den schlechten Nachrichten vom ehemaligen Mit-Hoffnungsträger Curevac und dem Ausscheiden der beiden Vektorimpfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson aus dem dänischen Impfprogramm wird sehr deutlich, wie sinnvoll es war, das Risiko zu streuen.  Auch wenn die Infektionszahlen zurzeit gut sind und das Virus eingedämmt ist, müssen wir aber erkennen, dass es nicht besiegt ist.

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