Leitartikel

„Die Wähler sind in der Pflicht“

„Die Wähler sind in der Pflicht“

„Die Wähler sind in der Pflicht“

Apenrade/Aabenraa
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Foto: Kristian Djurhuus/Ritzau Scanpix

Chefredakteur Gwyn Nissen appelliert in seinem Leitartikel an die Wähler, dass es ihre demokratische Pflicht sei, wählen zu gehen und sich vorher über die Parteien zu informieren.

Was ist wirklich wichtig, wenn wir bei der bevorstehenden Folketingswahl am 5. Juni unser Kreuz auf den Stimmzettel setzen? Jeder Wähler macht sich seine eigenen Überlegungen: Politik, Sympathien, Tradition und vieles mehr  wird mit unterschiedlicher Gewichtung zu einem politischen Cocktail aufbereitet, bevor die Stimme abgegeben wird.

Darüber hinaus spielen natürlich auch ganz persönliche Ansichten eine Rolle  aber auch die Geografie. Die Wähler sind sich nämlich doch ähnlicher, als man denkt. Eine Studie des Analyseinstituts Voxmeter zeigte am Wochenende, dass wir in den verschiedenen Landesteilen  ganz ähnlich „ticken“:  In der Hauptstadtregion ist für fast 40 Prozent der Bürger das Klima eines der drei wichtigsten Themen des Wahlkampfes. In Süddänemark   dagegen bewegen Altenpflege und Krankenhäuser die Wähler am meisten.

Was aber diskutiert wird, bestimmen wir übrigens selber – und nicht nur die Politiker. Wer zu einer Wahlveranstaltung geht oder einen Politiker  auf der Straße trifft (im Augenblick sind sie zum Greifen nahe), setzt selber die Tagesordnung. Man muss ja nicht Ausländer und Grenzkontrollen diskutieren, wenn  die regionale Entwicklung einem zum Beispiel wichtiger erscheint.

Die „großen“ Themen sind  wichtig – keine Frage – aber in unserem Alltag sind es oft ganz andere Dinge, die zählen: Wie sind die Ausbildungsmöglichkeiten in Nordschleswig?     Kann der öffentliche Nahverkehr auch in der Provinz verbessert werden? Werden genügend finanzielle Mittel für die Entwicklung unseres Landesteils zur Verfügung gestellt? Investiert der Staat in die Kultur vor Ort?

Das kann man die Kandidaten fragen – entweder bei Veranstaltungen, direkt oder über die digitalen Kanäle. Die Politiker sind  in diesen Wochen noch präsenter als sonst.

Darüber hinaus gibt es  viele Informationen über die Parteien im Internet. Mit anderen Worten: wir  haben  alle Möglichkeiten der Welt, alles über die Parteien und ihre Politiker zu wissen zu bekommen. Es kann niemand nach der Wahl  sagen, das habe er „nicht gewusst“. Es ist nämlich  nicht nur unsere Pflicht, wählen zu gehen. Es ist auch die demokratische Pflicht eines jeden  Wählers, sich  zu informieren.

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