Leitartikel
„Zeit zum Handeln“
„Zeit zum Handeln“
„Zeit zum Handeln“
Es muss einen Klimarat geben, der Macht hat, um mit scharfen Sanktionen arbeiten zu können. Das sind wir unseren Kindern und Kindeskindern schuldig, meint Jan Peters.
Die Meldungen von dänischen und internationalen Umweltforschern werden von Jahr zu Jahr düsterer. Die Auswirkungen des Klimawandels – ausgelöst durch den seit der industriellen Revolution immer größer werdenden Ausstoß von Kohlendioxid unter anderem durch Fahrzeuge und durch industrielle Produktion in die Atmosphäre – werden auch für uns immer mehr spürbar. So sehen viele den vergangenen – seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – heißesten Sommer als Zeichen für den Temperaturanstieg, der Gletscher und die Polkappen weltweit schmelzen lässt und damit den Meeresspiegel in die Höhe treibt. Als Folge gibt es schon heute vermehrt Überschwemmungen und starke Unwetter.
Kürzlich erklärte außerdem ein dänischer Klimawissenschaftler, dass auch der Golfstrom in Gefahr sei. Der verläuft entlang der amerikanischen Kontinentalküste und bringt warmes Wasser an die europäischen Gestade, wodurch unser gemäßigtes Klima geprägt wird. Das sei wichtig für die Landwirtschaft, so der Forscher. Er erwartet auf lange Sicht, dass unsere Bauern nicht mehr in der Lage sein werden, genügend Lebensmittel zu produzieren. Dies sind nur einige der Szenarien, die uns laut Forschern in Zukunft erwarten und die Weltgesellschaft vor die Herausforderung stellt, gemeinsam zu handeln.
Zum Schutz des Klimas wird seit 1995 die internationale Klimakonferenz abgehalten. Die findet seit Montag zum 24. Mal statt. In diesem Jahr in der polnischen Stadt Kattowitz. Klar scheint jedoch schon jetzt, dass es dort nicht zu einer Einigung mit konkret formulierten Zielen kommen wird. Vielmehr soll dort unter anderem ein sogenanntes Rulebook verabschiedet werden, in dem festgelegt wird, welche Methode geeignet ist, den Kohlendioxidausstoß eines Landes festzulegen und die Klimaschutzmaßnahmen der Länder vergleichbar zu machen.
Wenn solche Dinge auf einer so wichtigen Konferenz im Vordergrund stehen, dann läuft es in die falsche Richtung. Jetzt muss gehandelt werden, mit konkreten Maßnahmen, die von allen Ländern eingehalten werden. Es muss einen Klimarat geben, der Macht hat, um mit scharfen Sanktionen arbeiten zu können. Das sind wir unseren Kindern und Kindeskindern schuldig. Sie sollen nicht für unsere überhebliche Lebensweise büßen und letzten Endes, im wahrsten Sinne des Wortes, baden gehen.