Offener Brief an den Miljøminster

Am 5. April gelang mir das folgende Foto auf dem Parkplatz vor dem Grenzladen in Krusau:

Ein dänischer Lastwagen liefert Paletten voll mit Bierdosen aus Dänemark. Das heißt, Bierdosen, die in Dänemark hergestellt wurden, werden direkt von der Brauerei oder dem Großhändler an die Grenzläden geliefert. Die Kunden dieser Läden kaufen nur diese dänischen Dosen und bringen sie zurück nach Dänemark. Die einzigen Deutschen, die diese Dosen berühren, sind die Angestellten im Grenzladen. Nicht einmal der Fluss des Geldes geht durch Deutschland. Die Kunden bezahlen die Getränkedosen mit ihrer dänischen Kreditkarte an einem Terminal, das mit einer dänischen Bank telefonisch verbunden ist. (Wenn man dort mit einer deutschen Karte in Euro bezahlt, wird eine Gebühr für das Bezahlen mit Fremdwährung erhoben!) 

Weiß das der dänische Umweltminister? Warum soll der deutsche Einzelhandel Automaten in Dänemark aufstellen, um den Dänen ein Pfand auf dänischen Dosen auszuzahlen? Wenn der Umweltminister den Mut hat, die dänischen Brauereien in die Pflicht zu nehmen, wäre das Problem leicht zu lösen: Die Grundvoraussetzung ist ein funktionierendes Pfandsystem in Dänemark – das ist vorhanden.

Die Brauereien erheben pro Dose 1 Krone Pfand. Die Dose wird eine Krone teurer im Großhandel und beim Grenzhandel. Der dänische Kunde bezahlt die Krone beim Grenzhändler und nimmt die Dose mit nach Dänemark. Nun muss die Brauerei die Krone für das Pfand an das dänische Pfandsystem abgeben, um sie dem Kunden am dänischen Automaten zurückzugeben. 

Pfandsystem <-----------Brauerei <-------------Großhandel <------- Grenzhandel I-------------------------------->- Kunde ----------------------------->I

Nur Mut, Herr Miljøminster gehen Sie zu den Brauereien oder müssen wir die Sache an den Erziehungsminister geben, damit kein Müll in die Natur geworfen wird, dann brauchten wir das ganze Pfandsystem überhaupt nicht.

Mit freundlichem Gruß

Eggert Mumberg