Grenzhandel

Behörden erwägen deutsche Pfandautomaten in Nordschleswig

Behörden erwägen deutsche Pfandautomaten in Nordschleswig

Behörden erwägen deutsche Pfandautomaten in Nordschleswig

Kopenhagen
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Ab 2029 muss man im Grenzhandel Pfand zahlen (Symbolfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Das Schlupfloch für den Verkauf von pfandfreien Dosen im Grenzhandel soll 2029 gestopft werden. Der dänische Umweltminister meint, die deutschen Grenzshops sollten dann Automaten auf der anderen Seite der Grenze aufstellen.

Ab 2029 müssen Verbraucherinnen und Verbraucher Pfand zahlen, wenn sie Bier- oder Limonadendosen südlich der Grenze kaufen. Umweltminister Magnus Heunicke (Soz.) schlägt vor, dass sie die Dosen in Automaten nördlich der Grenze abgeben können. 

Bereits im Dezember vergangenen Jahres feierte Heunicke, dass eine neue Verpackungsdirektive der EU bedeutet, dass die Dosen nicht wie bisher ohne Pfand an Personen verkauft werden dürfen, die nachweisen, dass sie in Dänemark wohnen.

„Wir hatten einen starken Wunsch, das Problem mit den pfandfreien Dosen in den deutschen Grenzhandelsläden zu lösen, denn sie landen in unserer Natur“, sagte er damals.

Pfand ab 2029

Die Verpackungsdirektive wird Anfang kommenden Jahres in Kraft treten. Die Regeln für Pfand gelten jedoch erst ab 2029, wie das Umweltministerium auf Nachfrage des „Nordschleswigers“ mitteilt.  

„In diesem Zusammenhang sollen die Mitgliedsstaaten anstreben, dass in Grenzregionen mit viel Handelsverkehr das Pfand über die Landesgrenzen hinweg ausgezahlt werden kann“, heißt es in der Antwort des Ministeriums.

Umweltminister setzt auf Initiative der Grenzshops

Konkret stellt sich Heunicke vor, dass deutsche Pfandautomaten im dänischen Grenzland aufgestellt werden. Das schreibt er in einer Antwort auf eine Anfrage des Umwelt- und Nahrungsmittelausschusses des Folketings.

„Das Aufstellen von deutschen Pfandstationen an ausgewählten Orten in Dänemark ist eine Idee dazu, wie die deutschen Grenzläden den Verbraucherinnen und Verbrauchern helfen können, größere Mengen Verpackungen abzugeben und das Pfand zurückgezahlt zu bekommen“, so der Umweltminister.

Lösung steht nicht fest

Eine solche Lösung sei mit der EU-Verpackungsverordnung vereinbar, so die Einschätzung des Ministeriums. Gleichzeitig betont Heunicke, dass es bislang noch keine konkrete Lösung gibt.

„Dänemark und Deutschland werden gemeinsam Lösungen suchen müssen, wie deutsches Pfand in Dänemark ausgezahlt werden kann“, so seine Antwort an den Ausschuss. 

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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