Mobilität

Elektrische Lkw kommen in Dänemark nicht voran

Elektrische Lkw kommen in Dänemark nicht voran

Elektrische Lkw kommen in Dänemark nicht voran

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Der E-Lastwagen ist in Dänemark eine Rarität. Dieselmotoren sorgen weiterhin für den Antrieb. Foto: Christian Lindgren/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Während elektrisch betriebene Pkw auf den Straßen Dänemarks immer häufiger anzutreffen sind, bleibt der E-Lkw eine Seltenheit. Das hat Gründe.

Die Tankstellenkette „YX“ hat kürzlich eine Ladestation für elektrisch betriebene Lkw eingeweiht. Die Station, geschaffen für den Schwerlastverkehr, liegt in Nyborg auf Fünen  (Fyn), unweit der Brücke über den Großen Belt.

Im Januar dieses Jahres warnte der Branchenverband Dansk Erhverv zusammen mit dem Råd for Grøn Omstilling und dem Autobauer Volvo, Dänemark gerate beim Umbau des Schwerlastverkehrs hin zu regenerativen Energiequellen ins Hintertreffen.

Eine Förderung seitens des Staates von 2 Milliarden Kronen sollte, so der Vorschlag, dazu dienen, 1.400 elektrisch betriebene Lkw auf die Straße zu bringen. Ein ausgestellter E-Lkw vor dem Parlament sollte im Januar für die Sache werben.

Es gibt sie, die E-Lkw auf dänischen Straßen, allerdings in minimalem Umfang, wie Dansk Erhverv schreibt.

Dies moniert auch ITD, der Verband für den dänischen Straßengüterverkehr. Es würden auf den Straßen im Lande zwar immer mehr elektrisch betriebene Pkw fahren, derartige Lkw seien aber rar gesät.

Laut Danmarks Statistik gibt es derzeit 27.532 dänische Lastwagen, 26.852 fahren mit Diesel und nur 168 mit Strom. Im Sommer 2022 wies ITD darauf hin, dass gerade einmal 14 E-Lkw über 12 Tonnen auf dänischen Straßen unterwegs seien, die Waren transportierten. Die anderen sind größtenteils Müllfahrzeuge.

Problem Reichweite

Mit knapp 25 Prozent ist der Verkehrssektor in Europa an den CO2-Emissionen beteiligt. Der überwiegende Teil davon, 71,7 Prozent, Stand 2022, können dem Straßenverkehr zugeschrieben werden. Hier sind es vor allem die Pkw mit 60,6 Prozent, die CO2 ausstoßen, 27,1 Prozent stößt der Schwerlastverkehr aus, 11 Prozent kleinere Transporter und 1,3 Prozent Motorräder. Wie die Zeitung „Information“ berichtet, ist der Verkehrssektor der einzige, in dem der Ausstoß von Treibhausgasen weiterhin steigt.

Das Problem der E-Lkw ist die Reichweite. Mit einem 1.000-Liter-Tank kann ein Lkw mit Dieselantrieb 3.000 Kilometer fahren. Circa 500 Kilometer Reichweite soll der eActros Long Haul von Mercedes schaffen, der 2024 auf den Markt kommen soll.

Der ITD fordert einen Plan der Regierung, wie der Schwertransport in Dänemark umweltfreundlich werden kann.

Das dänische Transportministerium verweist auf einen Fördertopf in Höhe von 45 Millionen Kronen, mit dessen Hilfe der Kauf von 69 elektrischen Lkw bezuschusst wird.

Mehr lesen
Alsen-Fünen-Brücke

Nordschleswig

Alsen-Fünen-Verbindung soll Radweg bekommen und nachhaltig sein

Fünenshaff/Fynshav Um das zu erreichen, ist der Chef des Radfahrendenverbandes, Kenneth Øhrberg Krag, in das Komitee der Interessengemeinschaft „Als-Fyn-Forbindelsen“ eingetreten. Eine mögliche Brücke solle in der Zukunft ein „Fahrradleuchtturm“ werden, heißt es mit Blick auf den Tourismus. Außerdem wird geplant, das Projekt so nachhaltig wie möglich umzusetzen. Dafür läuft eine entsprechende Analyse.