Tourismus

Flüge statt Camping: Immer weniger Wohnwagen angemeldet

Flüge statt Camping: Immer weniger Wohnwagen

Flüge statt Camping: Immer weniger Wohnwagen

Ritzau/bw
Dänemark
Zuletzt aktualisiert um:
Immer weniger Menschen entscheiden sich fürs Campen. Foto: Frankix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Einfach mal in den Urlaub fahren – am liebsten auf einen Campingplatz. Diese Gedanken haben immer weniger Menschen in Dänemark, wenn es um ihren Plan für den nächsten Ferien-Trip geht. Schließlich ist die Zahl der Wohnwagen in den vergangenen zehn Jahren stetig gesunken.

Einfach einen Stellplatz an einem beliebten Ort mieten. Sich daraufhin mit seinem Haus auf Rädern auf den Weg machen und den Urlaub auf einem Campingplatz verbringen. Diese Art, dem Alltag zu entkommen, wird immer unbeliebter. Der Trend der vergangenen Jahre bestätigt sich: Die Anzahl von Wohnwagen mit dänischen Nummernschildern ist gesunken. 

Von etwa 140.000 Wohnwagen mit dänischem Kennzeichen im Jahr 2014 sind 2023 noch 110.000 übrig geblieben. Dies bedeutet einen Rückgang von 21 Prozent. Mögliche Gründe könnten laut Henrik Byager, Kommunikationsberater und Lebensstilexperte, sein: Einerseits möchte die jüngere Generation einen anderen Urlaub erleben. Und andererseits wird auch mehr über das umweltschonende Reisen nachgedacht.

Bei den Wohnmobilen ist dagegen erkennbar, dass die Zahl der gemeldeten Objekte in den vergangenen Jahren gleich geblieben ist. Mit 13.000 gemeldeten mobilen Ferienhäusern ist in etwa das Niveau von vor zehn Jahren erreicht. Wohnmobile machen damit 11 Prozent des Gesamtbestandes aus. 

Somit waren im Jahr 2023 insgesamt 123.000 in Dänemark gemeldete Wohnwagen und Wohnmobile unterwegs. Das entspricht 39 Wohnwagen pro 1.000 Familien. 

Campingplätze werden immer seltener mit dänischen Wohnwagen gefüllt. Foto: Anna Kwiatkowska

Allerdings gibt es bei den gemeldeten Wohnwagen starke regionale Unterschiede. Jütland sticht dabei besonders heraus. „Die jütländischen Gemeinden führen die Liste der zehn Gemeinden mit den meisten Wohnwagen und Wohnmobilen pro 1.000 Familien an – alle Gemeinden in den Top 10 sind jütländisch“, sagt Søren Dalbro, Fachberater bei Statistics Denmark. Die drei Kommunen mit den meisten angemeldeten Wohnwagen und Wohnmobilen pro 1.000 Familien sind: Ringkøbing-Skjern (86,1), Hedensted (85,6) und Varde (85,2). Laut Henrik Byager ist die Campingtradition in Jütland besonders stark ausgeprägt.
„In Jütland gibt es eine stärkere Kultur des Campingurlaubs, und es ist auch ein kürzerer und billigerer Weg nach Deutschland“, sagt er. 

Vor allem bei Wohnmobilen weicht die registrierte Anzahl zwischen Sommer und Winter stark ab. Der Grund ist, dass Wohnmobile im Gegensatz zu Wohnwagen versteuert werden müssen. Deshalb werden viele Wohnmobile im Winter abgemeldet und im Sommer wieder angemeldet. Im Juni 2023 gab es somit 16.300 Wohnmobile, im Dezember 2023 nur noch 13.200. Dies bestätigt den Trend, dass 15 bis 20 Prozent der Wohnmobile im Winter abgemeldet werden. 

Die Karte zeigt, in welchen Kommunen in Dänemark am häufigsten Wohnwagen zugelassen werden. In den vier Kommunen Nordschleswigs wurden 2023 folgendermaßen viele Wohnwagen angemeldet: Hadersleben (Haderslev) 1.515, Sonderburg (Sønderborg) 1.931, Tondern (Tønder) 1.381 und Apenrade (Aabenraa) 1.694. Foto: statistikbanken
Mehr lesen