100 Jahre Grenzziehung

2020-Staffellauf: Dienstag schwimmend nach Alsen

2020-Staffellauf: Dienstag schwimmend nach Alsen

2020-Staffellauf: Dienstag schwimmend nach Alsen

Apenrade/Aabenraa
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Bei Krusau werden auch Grenzübergänge während des Staffellaufs wie bei Niehuus passiert. Foto: DGI

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Das im Jubiläumsjahr der Grenzziehung abgesagte Großereignis wird in diesem Jahr digital nachgeholt. Nach Start am Sonntag in Apenrade werden bis zum 6. Juni weitere Etappen in ganz Nordschleswig zurückgelegt.

Am Sonntag hat Apenrades Bürgermeister Thomas Andresen (Venstre) den Startschuss für das im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallene Großereignis des dänischen Sportverbandes DGI anlässlich der Grenzziehung im Jahre 1920 gegeben. Das „Genforeningsarrangement“ Stafet 2020 war vier Jahre vorbereitet worden. Die Ersatzveranstaltung in diesem Jahr steht im Zeichen der Anti-Corona-Maßnahmen und wird deshalb digital organisiert.

Bis zum 6. Juni werden die Etappen des Staffellaufes zur Erinnerung an die Volksabstimmungen die Grenzziehung 1920 zurückgelegt. Foto: DGI

 

Über 850 Personen haben sich angemeldet, um unter Beteiligung von 25 DGI-Ortsvereinen 468 Kilometer zurückzulegen. Die Etappe am Dienstag umfasst spektakulär die Überwindung des Alsensundes zwischen Ballebro und Hardeshøj auf Alsen. Mitglieder des Triathlon-Vereins „Rødekro Tri&Motion“ werden gegen 15.30 Uhr am Sundewitter Ufer in Richtung Alsen „in See stechen“. 

Empfang durch Bürgermeister

Der Bürgermeister von Sonderburg (Sønderborg), Erik Lauritzen (Sozialdemokraten) empfängt die Sportler anschließend in Norburg (Nordborg). Einige Tage später, am 14. Mai, wird die Etappe des Staffelllaufs nach Sonderburg zurückgelegt, wo der Vorsitzende des Kulturausschusses, Stephan Kleinschmidt (Schleswigsche Partei) die Staffelläuferinnen und -läufer empfängt. An den folgenden Tagen geht die Laufroute zur Erinnerung an die Grenzziehung und Eingliederung Nordschleswigs nach Dänemark als Ergebnis der Volksabstimmungen im Februar und März 1920 entlang der Flensburger Förde und der deutsch-dänischen Grenze bis nach Tondern (Tønder) und Sieltoft (Siltoft) bei Hoyer (Højer).

 

Über 850 Personen haben sich für den Staffellauf angemeldet, der digital organisiert ein Jahr nach der Absage im Vorjahr in diesem Jahr coronagerecht durchgeführt werden kann Foto: DGI

 

Von dort werden Etappen entlang der Wattenmeerküste mit Abstecher über den Damm nach Röm (Rømø) bis zur ehemaligen deutsch-dänischen Grenze südlich von Ripen (Ribe) zurückgelegt. Die Bürgermeister aller Kommunen an der Strecke werden jeweil lokal die Staffelteams in Empfang nehmen. Die Sportlerinnen und Sportler laufen entlang der alten „Königsaugrenze“, die nach der dänischen Niederlage im Zweiten Schleswigschen Krieg 1864 zunächst zur preußisch-dänischen und nach der deutschen Reichsgründung 1871 zur dänisch-deutschen Grenze wurde.

Etappe am Ort des symbolischen Grenzritts

In Christiansfeld führt die Laufroute entlang des einstigen Grenzübergangs, den König Christian X. im Juli 1920 symbolträchtig auf einem Schimmel reitend überquert hatte, um die „Wiedervereinigung“ des nördlichen Teils des einstigen Herzogtums Schleswig mit dem Königreich Dänemark sichtbar zu machen. Bereits am 15. Juni 1920 war die Souveränität über Nordschleswig von Deutschland an Dänemark übertragen worden. Die „Stafet 2020“ führt über Hadersleben (Haderslev) weiter zurück nach Apenrade, wo am 6. Juni am Folkehjem in Apenrade der Lauf seinen feierlichen Abschluss findet.

Abschluss am Apenrader Folkehjem

Die Vorsitzende der Region Süddänemark, Stephanie Lose (Venstre) wird dort sprechen. Im November 1918 wurden unter Federführung des dänischen Abgeordneten im deutschen Reichstag, H. P. Hanssen, im Lager der dänischen Nordschleswiger entscheidende Beschlüsse für die Volksabstimmungen und die neue Grenzziehung getroffen. Es wird dort die Depesche überreicht, die während des Staffellaufes mitgeführt wird. Sie darf erst in 100 Jahren aus ihrer Umhüllung genommen und verlesen werden. 

 

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