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Alte Liebe wird verschrottet

Alte Liebe wird verschrottet

Alte Liebe wird verschrottet

Paul Sehstedt
Rothenkrug/Rødekro
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Schrottplatz
Mit einer Sonderprämie lockte die Umweltbehörde Besitzer von älteren Dieselautos mit einer Erstzulassung vor 2006 an, ihre Fahrzeuge zur Wiederverwertung abzugeben. Über 9.000 Wagen wurden im Zuge der Aktion abgeliefert – unter anderem auch bei Sønderjydsk Autoophug ApS bei Rothenkrug. Foto: Paul Sehstedt

Dänische „Abwrackprämie“: Die Umweltbehörde lockte mit einer Sonderschrottprämie für ältere Dieselfahrzeuge – und landesweit wurden 9.000 Autos abgemeldet. Auf einem Schrottplatz in Rothenkrug sind die Folgen zu beobachten.

Alte Liebe rostet bekanntlich nicht, da Autos durchweg aus haltbaren Materialien hergestellt werden. Viele Marken lassen sich locker 20 Jahre fahren, der Verschleiß lässt sich bei gut gewarteten Fahrzeugen kaum erkennen.

Im Gegensatz zu modernen Dieselautos stoßen ältere mit einem Fahrzeugschein vor 2006 allerdings deutlich mehr Feinstaub und Stickoxide (NOx) aus.

Dieser Umweltbelastung ist die dänische Umweltbehörde (Miljøstyrelsen) mit einer erhöhten Schrottprämie entgegengetreten, die zwischen dem 24. Februar und 11. März 2020 nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ für landesweit 9.000 Einheiten ausgezahlt wurde. Ein Topf mit 26 Millionen Kronen wurde ausgeschöpft.

„Wir haben deutlich mehr ältere Dieselfahrzeuge angenommen“, bestätigt Søren Moshage von der Autoverwertungsfirma Sønderjydsk Autoophug ApS in der Nähe von Rothenkrug. Der Betrieb nimmt das Kundenfahrzeug entgegen, erledigt den nötigen Papierkrieg und sorgt für die Wiederverwertung oder den Verbleib des Wagens.

Schrottplatz
Schrottplätze sind ein kostengünstiges Ersatzteillager für Besitzer älterer Autos – und tragen so dazu bei, dass Fahrzeuge länger betrieben werden können. Foto: Paul Sehstedt

1.400 Fahrzeuge allein in Süddänemark abgemeldet

In der Region Süddänemark wurden laut Umweltbehörde aufgrund der Sonderprämie rund 1.400 Fahrzeuge abgemeldet, und sie landet somit auf einem vierten Platz der statistischen Übersicht, in welcher Region prozentual die meisten Autos abgegeben wurden. Den ersten Rang belegt die Region Mitteljütland.

Für Fahrzeughalter, die typengleiche Autos mit Benzinmotor besitzen, bedeutet die Sonderaktion, dass ihnen mehr bau-identische gebrauchte Verschleiß- und Karosserieteile zur Verfügung stehen, damit sie ihren fahrbaren Untersatz länger im Betrieb halten können.

Dadurch erzielen sie eine höhere Rohstoffausnutzung und tragen auf diese Weise auch zum Umweltschutz bei. 
 

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