Theater
„Det lille teater“: Professionelle Amateure – Darum lohnt der Besuch
„Det lille teater“: Professionelle Amateure – Darum lohnt der Besuch
„Det lille teater“: Darum lohnt der Besuch
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Die Theatergruppe des Apenrader „Schauspielhauses“ bereitet sich auf ein Experiment vor. Die Leitung haben zwei Regie-Debütantinnen. Eine von ihnen ist Hella Nissen-Petersen, die erzählt, wie es dazu gekommen ist und sagt, warum ein Theaterbesuch lohnenswert ist.
„Ich habe nicht daran gedacht, einmal Regie zu führen“, sagt Hella Nissen-Petersen. Viele Jahre hat sie in ihrer Freizeit als Maskenbildnerin und Schauspielerin bei „Det lille Teater“ gewirkt; bis zu dem Augenblick, bei dem sie, bei einem Theaterfest im Gespräch mit einem Schauspieler vertieft, plötzlich seinen Vorschlag vernahm: „Ich hielte es für interessant, wenn du einmal Regie führen würdest“, sagte er zu ihr.
Erst legte sie den Worten kaum Wert bei. „Doch der Vorschlag hat mich nicht mehr losgelassen“, erinnert sich Nissen-Petersen. Und doch hatte sie Zweifel. „Wie bekomme ich es hin, dass die Leute das sehen, was ich als Regisseurin in einem Stück sehe?“, fragte sie sich unter anderem.
Entscheidung fällt
Im Frühjahr dann die entscheidende Situation: Die passionierte Theaterfrau las das Beziehungsdrama „Vrede / Kast stenen“ von Lotte Kjerup. Es ließ sie nicht mehr los. „Ich stellte mir vor, wie ich es auf der Bühne umsetzen würde“, erzählt sie heute, wenige Tage vor der Premiere des Stückes. Geholfen habe ihr auch, dass sie sich zusammen mit Schauspielkollegin Mette Auning ins „kalte Regiewasser“ werfen konnte, denn die beiden Frauen haben sich entschieden, jeweils ein Stück bühnenreif zu machen und in einer Aufführung zu zeigen: eine Doppelpremiere und ein „Theater-Labor“.
Doch warum hat das Stück sie so fasziniert, dass sie sich entschloss, sich nun doch auf den Regiestuhl zu setzen?
„Das Stück erzählt über die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau. Beide Akte werden mit gleichen Texten vorgeführt, doch werden sie vollkommen unterschiedlich gespielt“, berichtet die Regie-Debütantin. „Dabei kommen vollkommen unterschiedliche inhaltliche Aspekte zutage, die sehr unter die Haut gehen.“
Hella Nissen-Petersen freut sich auf die Vorstellung, ist aber auch aufgeregt, ob das Publikum so reagiert, wie sie es sich erhofft. Die Aussichten dazu stehen jedenfalls gut, denn die Schauspielerinnen und Schauspieler sind begeistert. „Da stimmt die Chemie zwischen Stück und Darstellerin und Darsteller“, sagt sie.
Warum ins Theater gehen?
Doch nicht nur deshalb findet Nissen-Petersen, dass ein Theater-Besuch ein spannender und kurzweiliger Zeitvertreib ist: „Das Theater führt einen in eine andere Welt. Es ist anders als Fernsehen, denn es wird durch die Nähe zum Schauspiel persönlicher und einzigartiger“, erklärt sie. Auch wenn das „Det lille Teater“ ein Amateur-Theater ist, tut das der Qualität keinen Abbruch, denn „auch wenn wir alle Hobbyschauspieler sind und die Kostüme, Requisiten und die Maske von Nicht-Profis angefertigt werden, geben wir immer unser Bestes. Den Anspruch stellen wir selbst.“
Hinzu kommt ein weiteres Plus: Der Zugang zur Kultur kostet nur wenig, denn für alle Mitwirkenden ist es ein Hobby. Mit den Eintrittsgeldern wird die Miete für den Saal und die Materialien bezahlt.
Hella Nissen-Petersens „Vrede / Kast stenen“ macht am freitäglichen Premierenabend den Anfang. Danach folgt eine Komödie, eine freie Erzählung nach William Shakespeares „Kong Lear“. Der Beginn der Vorstellung ist um 19.30 Uhr im „Det lille Teater“. Das Theater liegt im Keller des „Folkehjem“. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Laienspieltheaters.