Kriminalität

Anwohner fordert mehr Einsatz gegen Chaoten

Anwohner fordert mehr Einsatz gegen Chaoten

Anwohner fordert mehr Einsatz gegen Chaoten

Apenrade/Aabenraa
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Rund um den Marktplatz werden seit Wochen Raser und Unruhestifter beobachtet. Über 500 Anzeigen hat die Polizei inzwischen deshalb ausgestellt. Foto: Anke Haagensen

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Die Unruhen am Apenrader Madevej dauern seit zwei Monaten an. Auch der zum Teil massive Einsatz der Polizei konnte daran nichts ändern. Ein Anwohner gibt den Lokalpolitikern Denkanstöße. Die reagieren unterschiedlich.

Seit November gibt es an vielen Abenden Unruhen am Apenrader Madevej. Autos fahren dort mit zu hoher Geschwindigkeit, Knaller werden gezündet und sogar in Richtung von Passanten geworfen. Die Polizei ist seither – alarmiert von Bewohnern der umliegenden Häuser – regelmäßig vor Ort aktiv. Hunderte Anzeigen, unter anderem wegen zu hoher Geschwindigkeit, nicht zugelassener Fahrzeugumbauten und illegalen Abfeuerns von Feuerwerk, haben die Beamten seither ausgestellt.

Viel geholfen hat das jedoch nicht, wie Anwohner René Dahl in einem Facebook-Eintrag schreibt. Sein Kommentar hat viel Zustimmung bekommen.

Er fordert die Stadtratspolitiker deshalb auf, aktiv zu werden. Beispielsweise schlägt er vor, die Kameraüberwachung des Stadtgebietes zuzulassen. Das wirke präventiv und helfe der Polizei, der Unruhen Herr zu werden.

Polizei ist verantwortlich

„Es dreht sich um Straftaten, die dort verübt werden. Deshalb ist die Polizei dafür zuständig – und die sind die Experten. Bisher ist von dort noch kein Vorschlag gekommen, dass Videoüberwachung eingesetzt werden solle“, sagte Bürgermeister Jan Riber Jakobsen (Konservative) gegenüber „JydskeVestkysten“ und unterstrich, er sei nicht der Ansicht, dass sich das Problem politisch lösen lasse.

Das unterstützt auch Erwin Andresen, Stadtratsmitglied der Schleswigschen Partei. Er findet, dass „die Polizei einen guten Einsatz leistet“.

Anwohner René Dahl hat jedoch noch einen weiteren Vorschlag in petto: Verkehrshindernisse sollen zumindest gegen die Raserei helfen. Die Knallerei sei ja erfahrungsgemäß auf die dunklen Wintermonate beschränkt, wie er erklärte.

Das, so findet Egon Madsen (Sozialdemokraten), Vorsitzender des Ausschusses für Planung, Technik und ländliche Räume, sei eine mögliche Idee. Er vermutet jedoch, dass sich die zumeist jungen, schnell fahrenden Autofans dann einen anderen Ort suchen, wo sie ihrem „Hobby“ nachgehen können. Außerdem sei das auch für die anderen Verkehrsteilnehmer hinderlich.

Privater Wachdienst: Eine Lösung?

Jan Køpke Christensen geht noch einen Schritt weiter. Er schlägt vor, einen privaten Wachdienst einzuschalten, der die Polizei in ihrer Arbeit unterstützt.

„Es ist Aufgabe der Polizei, sich um solche Verstöße zu kümmern, denn schließlich handelt es sich um Straftaten“, meint dagegen Erwin Andresen gegenüber dem „Nordschleswiger“. „Die Polizei ist massiv im Einsatz und wird aktiv, wenn die Bürger anrufen. Die Arbeit lohnt sich“, fährt er fort.

Andresen sieht Probleme auf die privaten Wachleute zukommen, die „in Aufgaben der Gesetzeshüter hineingeraten können“, und das sei nicht ihr Job. Zudem gebe es durch die SSP (Skole, Socialforvaltning og Politi) den Kontakt zu den jungen Leuten. Das unterstütze die Polizeiarbeit, so Erwin Andresen, der betont, wie schade er es findet, dass „einige wenige Chaoten so viel Ärger bereiten“.

SP-Politiker Andresen möchte in diesen Fällen erst dann politisch aktiv werden, „wenn die Polizei darum bittet“, wie er sagte.

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