Gesundheit

Corona: Vorbei – oder doch nicht?

Corona: Vorbei – oder doch nicht?

Corona: Vorbei – oder doch nicht?

Apenrade/Aabenraa
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Es gibt nur noch wenige Testzentren in Dänemark. In der Kommune Apenrade ist nur noch das PCR-Testcenter in Rothenkrug geöffnet (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Alle Corona-Restriktionen sind in Dänemark abgeschafft. Es wird kaum noch getestet, weshalb die bisherigen Indikatoren kaum noch aussagekräftig sind. Doch trotzdem werden noch positive Fälle gemeldet – auch in der Kommune Apenrade. Und auch im Krankenhaus gibt es noch Erkrankte. „Der Nordschleswiger“ hat nachgeforscht.

Noch vor einigen Wochen waren Begriffe wie Sieben-Tage-Inzidenz oder Corona-Testcenter gängig und auch in der Presse häufig genutzt. Sie sind aus dem Erscheinungsbild der Öffentlichkeit fast ganz verschwunden ebenso wie der Mund-Nasen-Schutz, der in der Öffentlichkeit getragen werden musste. Corona scheint es nicht mehr zu geben.

Und doch finden sich auf der Corona-Informationsseite des Staatlichen Serum Instituts (Statens Serum Institut, SSI) weiterhin tägliche Zahlen über die Infektionslage im Land.

Neuester Überblick

Doch wo Sieben-Tage-Inzidenzen von teilweise über 10.000 gemeldet worden sind und die Dänemarkkarte ausschließlich in Dunkelrot nichts Gutes verhieß, sieht es jetzt ganz friedlich aus. In hellem Gelb oder leichtem Orange stellt sich das Geschehen dar. Und der Blick auf die Inzidenzzahlen erklärt das Farbspiel: Læsø liegt an der Spitze des Infektionsgeschehens. Dort sind in den vergangenen sieben Tagen 12 Neuinfizierte gemeldet worden (Inzidenz 672). Apenrade liegt mit 111 Neuinfizierten in sieben Tagen (Inzidenz 189) im unteren Drittel der Übersicht.

Das Schlusslicht bildet Ishøj mit einer Inzidenz von 94,9 (22 Neuinfizierte in sieben Tagen).

Und wie das SSI und die Gesundheitsbehörde zugeben, ist die Dunkelziffer wohl noch höher als gemeldet, denn viele Fälle werden nicht mehr ermittelt, weil sich die Bürgerinnen und Bürger gar nicht mehr testen lassen.

Gefahr – vorerst – gebannt

Die größte Gefahr ist inzwischen gebannt. Die gefürchtete Überlastung des Gesundheitssystems durch zu viele Erkrankte, die im Krankenhaus behandelt werden müssten, ist abgewendet. Das ist wohl auch der weniger krank machenden Omikron-Variante des Virus zuzuschreiben. Das sagen zumindest Experten, wie unter anderem der deutsche Virologe Christian Drosten. Derselben Meinung sind auch dänische Spezialisten.

Es gibt jedoch immer noch 733 Menschen, die mit oder wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden. Elf Menschen sind seit 14 Uhr des vergangenen Montags mit einem positiven Corona-Test verstorben, ist aus der Statistik zu ersehen, die täglich um diese aktualisiert wird.

Weitere Lage-Entspannung

Für den Sommer wird mit einer weiteren Entspannung gerechnet, denn wegen des wärmeren Wetters halten sich die Menschen mehr im Freien auf, und in den Häusern und Wohnungen wird mehr gelüftet. Im Herbst erwarten die Experten allerdings eine neue Welle. Doch wie die sich zeigen wird, ob vielleicht eine neue Variante auftaucht, darüber können selbst die Virus-Fachleute nur spekulieren.

Die Vergessenen

Es gibt allerdings immer noch Menschen, die sich vor einer Infektion in Acht nehmen müssen. Es sind Menschen mit Vorerkrankungen. So gelten beispielsweise Nierenerkrankte als sehr gefährdet, einen schweren Corona-Verlauf befürchten zu müssen. Auch Menschen mit Immun- oder Krebserkrankungen müssen sehr aufpassen, wie „NDR Info“ kürzlich berichtete. „Sie gehören zu den Vergessenen in dieser Phase“, sagte die Moderatorin, die unter anderem mit einer Mutter sprach, deren Kind chronisch krank ist, weshalb sich die Familie weiterhin vor einer Ansteckung in Acht nehmen muss. Sie erklärte, dass sie es befürworten würde, wenn weiterhin Schutzmasken getragen werden würden.

 

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