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Wie ist das Leben im Grenzland? Jugendliche klären Baerbock darüber auf

Wie ist das Leben im Grenzland? Jugendliche klären Baerbock auf

Leben im Grenzland? Jugendliche treffen Baerbock

Bjarne Wulf Praktikant
Apenrade/Flensburg
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Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen, r), Außenministerin von Deutschland, und Gunvor Vestergaard (l), Projektleiterin „Schüler Botschafter Projekt“, bei einem Gang durch die dänische Zentralbibliothek für Südschleswig. Foto: Christian Charisisus, dpa

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Etwa 90 Schülerbotschafterinnen und Schülerbotschafter setzen sich für einen besseren Kenntnisstand über die Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland ein und haben dafür die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock getroffen.

„Baerbock hat gut zugehört und wirkte wirklich interessiert an unserer Geschichte“, berichtet Signe Schlaber, Schülerbotschafterin vom Deutschen Gymnasium Nordschleswig (DGN) in Apenrade. 

Sie und drei weitere Jugendliche hatten die Gelegenheit, sich mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis90/Die Grünen) über das Leben als Teil der Minderheit im deutsch-dänischen Grenzland zu unterhalten.

Signe Schlaber hat sich mit der deutschen Außenministerin getroffen. (Archivfoto) Foto: Marlene Reissinger

Die Botschafterinnen und Botschafter haben über ihre persönlichen Erfahrungen berichtet.

„Es war ein sehr ruhiges Gespräch“, empfand Schlaber. „Am Ende sollten wir sagen, was Baerbock aus dem Gespräch mitnehmen sollte. Wir finden, dass Aufmerksamkeit wichtig ist – dass wir nicht weit weg von Deutschland sind und dazugehören.“ 

Besuch im Rahmen der Deutschlandreise

Das Treffen hat im Rahmen von Annalena Baerbocks Deutschlandreise stattgefunden. In der dänischen Zentralbibliothek für Südschleswig in Flensburg hatte die deutsche Außenministerin sich zuerst mit einer Arbeitsgruppe zur Stärkung der Kooperation im deutsch-dänischen Grenzland getroffen. Danach hatte sie mit vier Schülerbotschafterinnen und -Botschaftern von den drei beteiligten Gymnasien über das Leben im Grenzland gesprochen.

Annalena Baerbock war sehr interessiert an den Erzählungen von den Schülerbotschaftern. Foto: Bjarne Wulf

Die Schülerbotschafter sind ein Projekt, um das Wissen über die Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzgebiet zu stärken und zu präsentieren. Es wurde 2005 vom dänischen Grenzverein „Grænseforeningen“ ins Leben gerufen. 

Ungefähr 90 Schülerinnen und Schüler nehmen teil, jeweils etwa 30 vom „Deutschen Gymnasium für Nordschleswig“ in Apenrade, „Duborg-Skolen“ in Flensburg, und „A.P. Møller-Skolen“ in Schleswig. 

Dabei präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihre Minderheiten an Ausbildungsstätten in ganz Dänemark und Schleswig-Holstein. Aber auch Exkursionen, wie zum Beispiel ins deutsche Parlament nach Berlin, gehören dazu. 

Deutsch-dänische Zusammenarbeit 

Es wird viel mit der dänischen Minderheit zusammengearbeitet, damit die Botschaft vermittelt wird: „Wir sind da.“

Zudem sei es wichtig, dass dabei eine Kommunikation zwischen Jugendlichen beider Minderheiten entsteht. „Wir lernen viel über unsere eigenen Identitäten und Minderheiten“, berichtet Schlaber, die ihre Teilnahme als Schülerbotschafterin zur persönlichen Weiterentwicklung nutzt: 

„Ich war früher sehr unsicher mit meiner Identität. In Deutschland war ich Dänin und in Dänemark Deutsche.“ 

Das Projekt habe ihr geholfen, sicherer zu werden. 

„Wir möchten gesehen werden, sodass die Menschen wissen: In Dänemark gibt es eine deutsche Minderheit“, sagt sie. 

Und auch medienwirksame Termine gehören dazu, wie eben das Treffen mit Annalena Baerbock. 

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