Güterverkehr

Branchenverband ITD: Nein zum Fahrverbot für ausländische Lkw

Verband ITD: Nein zum Fahrverbot für ausländische Lkw

Verband ITD: Nein zum Fahrverbot für ausländische Lkw

Pattburg/Padborg
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Die Straßengütertransporte von und nach Dänemark sind durch einen hohen Anteil ausländischer Fahrzeuge geprägt. Foto: ITD

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Der Leiter des Dänischen Branchenverbandes des Straßengüterverkehrs, Stefan K. Schou, weist die Forderung der Dänischen Volkspartei als „Rechtspopulismus“ zurück, die ausländischen Lastern in der Zeit von 22 bis 5 Uhr das Befahren dänischer Autobahnen verbieten will.

Der Branchenverband ITD des dänischen Straßengüterverkehrs reagiert scharf auf die Forderung des Folketingsabgeordneten der Dänischen Volkspartei (DF), Alex Arendtsen, ausländischen Lkw jeweils ab 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens das Befahren der dänischen Autobahnen zu verbieten. Dies hatte Arendtsen der Fachzeitschrift „Transportmagasinet“ gegenüber gesagt.

Spitzenmann des ITD warnt vor Gräben innerhalb der Branche

Der Direktor des Branchenverbandes mit Sitz in Pattburg, Stefan K. Schou, warnt, dass gerade angesichts des enormen Mangels an Lkw-Fahrenden in Dänemark ein solcher Vorschlag völlig verfehlt sei.

Stefan K. Schou leitet seit Monatsbeginn den Verband ITD. Foto: ITD

„Das ist Rechtspopulismus, der versucht, Gräben innerhalb des Transportgewerbes zu ziehen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. „Es müssen ordentliche Lohn- und Arbeitsbedingungen für alle herrschen, die einer Arbeit nachgehen. Die Autobahnen sind die Arbeitsplätze der ausländischen Lkw-Fahrerinnen und Fahrer“, so Schou.

Kein Beitrag gegen überfüllte Autobahnen

Berührt würden von dem Verbot auch deutsche Laster, die im deutsch-dänischen Grenzland die dänischen Autobahnen nutzen. Der DF-Vorschlag gegen die überfüllten Autobahnen in Dänemark, welcher zeitweilig ausländische Laster von den Autobahnen verbannen will, sei nicht zielführend, erklärt der ITD-Direktor. Man könne dann auch fordern, dass all die Personen, die in Büros arbeiten, alternative Routen zu ihren Arbeitsplätzen finden sollen, um die Autobahnen zu entlasten.

Bußgelder werden nicht eingetrieben

Schou fordert DF zu seriösen Beiträgen für die Verkehrspolitik auf. Er erinnert daran, dass es bisher immer noch nicht gelungen sei, dass Dänemark Bußgelder bei Verstößen gegen Parkverbote von ausländischen Fahrenden eintreibt. Wenn die Dänische Volkspartei den Lkw-Fahrerinnen und Fahrern das Leben erleichtern möchte, dann sollte sie sich für das 42 Seiten starke Verzeichnis mit Bußgeldern und Sanktionen interessieren, nach dem sich alle in Dänemark richten müssen. Bei ITD sind 700 Unternehmen organisiert, die überwiegend im nationalen und internationalen Verkehr tätig sind.

Viele dänische Lkw-Unternehmen betreiben Tochterunternehmen in anderen Staaten, deren ausländischen Laster vermutlich von einem Nachtfahrverbot für ausländische Lkw auf dänischen Autobahnen betroffen wären. Probleme könnte es vor allem für dänische Unternehmen gegeben, die auf pünktliche Lieferungen von Waren durch ausländische Lkw angewiesen sind.

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