Umweltschutz

Keine PFAS-Funde in Tingleffer Trinkwasser

Keine PFAS-Funde in Tingleffer Trinkwasser

Keine PFAS-Funde in Tingleffer Trinkwasser

Tingleff/Tinglev
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Das Wasserwerk in Tingleff nutzt Wasser aus Tiefbrunnen, die im Ortsbereich von Tingleff liegen. Foto: Volker Heesch

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Der Leiter des örtlichen Wasserwerkes, Thomas Muntzeck, ist nach Untersuchung der Wasserproben aus den Brunnen im Ortsbereich erleichtert. Bei Feuerlöschübungen möglicherweise bei der Bereitschaftsschule freigesetzte Schadstoffe sind nicht in Tiefbrunnen gelangt.

In Tingleff gibt es seit Bekanntwerden von Vergiftungen der Umwelt an mehreren Orten Dänemarks durch fluorhaltige Chemikalien Sorgen, dass solche auch im hiesigen Bereich eine Rolle spielen.

Laufende Trinkwasserkontrolle erweitert

Der Leiter des Tingleffer Wasserwerks, Thomas Muntzeck, ist erleichtert, dass das Trinkwasser in Tingleff nicht mit den als PFAS bezeichneten Verbindungen belastet ist. Die laufende Kontrolle des Trinkwassers, meist geht es um Pestizidreste, ist in diesem Jahr auf die fluorhaltigen Schadstoffe ausgedehnt worden. Bis zu deren Verbot wurden die PFAS-Verbindungen in Schaumlöschgeräten verwendet.

Thomas Muntzeck ist erleichtert, dass die Wasserproben aus dem Tingleffer Wasserwerk frei von Schadstoffen aus der Gruppe der PFAS-Verbindungen sind. Foto: Volker Heesch

 

Es herrschte Sorge, die Stoffe könnten im Bereich der Schule der Bereitschaftsbehörde in und um Tingleff freigesetzt worden sein, wo sehr viel mit Löschmitteln geübt wird.

Bereitschaftsschule PFAS-„verdächtig“

Die Umweltbehörden, unter anderem der Region Süddänemark, hatten bereits vor Monaten den in der Umgebung zur Bereitschaftsschule fließenden Uker Bek (Uge Bæk) auf PFAS untersuchen lassen, weil der Bereich wie weitere Flächen auch in Nordschleswig als möglicherweise belastet eingestuft worden war. Die in Löschschaum verwendeten Substanzen aus der PFAS-Gruppe, die als PFOS bezeichnet werden, sind seit 2011 verboten, nachdem EU-weit deren Schädlichkeit erkannt worden war. Die Schadstoffe sind nicht nur über Löschmittel in die Umwelt gelangt. Sie wurden auch als Imprägniermittel in Textilien, beispielsweise Outdoorkleidung, aber auch in Wegwerf-Kaffeebechern verwendet, weil die Stoffe fett- und wasserabweisend sind. 

 

An der Bereitschaftsschule wurden oft Feuerlöschübungen mit Schaumlöschtechnik durchgeführt (Archivfoto). Foto: Kjeld Thomsen

 

Es wurde im Wasserlauf an der Bereitschaftsschule keine der schwer abbaubaren Verbindungen entdeckt, die bei Korsør von einem Löschübungsplatz auf Weideland gelangt waren. Auf Seeland hatten sich zahlreiche Menschen vergiftet, die mit PFAS belastetes Fleisch der Rinder am Feuerlösch-Übungsplatz verzehrt hatten. In den vergangenen Monaten sind immer mehr Verdachtsorte bei den dänischen Umweltbehörden gemeldet worden.

Menschen belastet

In Deutschland haben Studien im Auftrag des Umwetbundesamtes ergeben, dass bei vielen Kindern und Jugendlichen auffallend hohe Konzentrationen der langlebigen Chemikalien aus der PFAS-Gruppe enthalten sind. PFAS kann nach Angaben der Europäischen Umweltagentur zu Lebererkrankungen, Schilddrüsenstörungen und in schlimmen Fällen zu Krebsleiden führen.

Zu den PFAS-Brennpunkten zählt in Nordschleswig unter anderem der Luftwaffenstützpunkt Skrydstrup bei Woyens (Vojens), wo auch oft mit PFOS-haltigem Löschschaum hantiert worden ist.

In Tingleff ist das Trinkwasser möglicherweise nicht so sehr durch PFAS gefährdet, weil die örtlichen Brunnen des Wasserwerks 120 und 220 Meter tief sind.  

 

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Anna-Lena Holm
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