Wohltätigkeit

Anja Eggert: Darum mache ich bei der Staffel fürs Leben mit

Anja Eggert: Darum mache ich bei der Staffel fürs Leben mit

Anja Eggert: Darum mache ich bei der Staffel fürs Leben mit

Apenrade/Aabenraa
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Anja Eggert (M.) ist nicht das erste Mal bei der Staffel fürs Leben dabei. Hier geht sie bei einer früheren Staffel mit einem Nachbarn die Runde über Hohe Kolstrup. Foto: Karin Riggelsen

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Bei der 24-stündigen Veranstaltung werden Spenden für die Krebshilfe gesammelt. Bisher sind 12 Teams mit knapp 200 Teilnehmenden angemeldet. Auch Anja Eggert wird dabei sein. Sie erklärt, weshalb sie das Event unterstützt.

Krebs, die Diagnose bekommt jede dritte Dänin und jeder dritte Däne im Laufe seines Lebens. Das belegen Zahlen der dänischen Statistikbehörde. Immer noch ist es eine Schreckensnachricht für diejenigen, die sie ereilt. Doch es sterben lange nicht mehr so viele Menschen an einer der vielen Formen. Die Forschung hat viele Behandlungsmöglichkeiten eröffnet, und jedes Jahr kommen neue hinzu.

Möglich macht das auch die dänische Krebshilfe (Kræftens Bekæmpelse), die Spenden sammelt und diese auch der Forschung bereitstellt.

Eine unmöglich erscheinende Aufgabe doch schaffen

Die Staffel fürs Leben (Stafet for livet) ist eine Spendenaktion zugunsten der Krebshilfe. Doch es geht bei der Veranstaltung um mehr. „Ein Team läuft 24 Stunden am Stück. Das ist dann wie bei einer Krebsdiagnose, die ja auch rund um die Uhr präsent ist“, erklärt Anja Eggert. Sie nimmt an der Staffel fürs Leben im Apenrader Stadtteil Hohe Kolstrup (Høje Kolstrup) teil. „Es heißt für die Erkrankten: durchhalten. Das tun auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Staffel fürs Leben in den 24 Stunden – symbolisch natürlich.“

Für Unterhaltung sorgen unter anderem lokale Künstlerinnen und Künstler. Foto: Karin Riggelsen

Als sie das erste Mal vor einigen Jahren dort teilnahm, durch Zufall kam sie bei einem Spaziergang an der Veranstaltung vorbei, wurde sie den „Bjergladies“ zugeteilt. Eggert hat schon selbst ein Team auf die Beine gestellt und an der Staffel teilgenommen. Diesmal geht sie wieder für die „Bjergladies“. Der Name der Gruppe täuscht, denn auch Männer können bei der bisher mit 51 Teilnehmenden angemeldeten Truppe mitmachen, wie Eggert sagt.

Ein Erlebnis für die Teilnehmenden

Für sie ist es ein Erlebnis, sich an dem Event zu beteiligen. „Ich mag den Gedanken, sich gemeinschaftlich für die Sache einzusetzen, und dass es auch ein wenig hart ist, die Staffel 24 Stunden aufrechtzuerhalten“, sagt sie. Viele der Teams stellen ein Zelt auf dem Gelände rund um die Hohe Kolstruper Schule auf, von wo aus sie die etwa einen Kilometer lange Geh- oder Laufrunde starten.

Dort übernachten auch einige; andere gehen zum Schlafen nach Hause. Es ist die besondere Stimmung, die die Staffel fürs Leben von anderen Spendenläufen unterscheidet. In den 24 Stunden kommen sich die Teilnehmenden näher, man erlebt und überwindet die Müdigkeit und bleibt trotzdem „bei guter Laune“, wie Anja Eggert findet.

Für Unterhaltung ist gesorgt

Zudem sorgen die Veranstalterinnen und Veranstalter für ein umfangreiches Programm, zu dem musikalische Unterhaltung genauso zählt wie ein Gottesdienst, Stände verschiedener Vereine und Institutionen sowie die „Lichterzeremonie“, bei der Angehörige und Freundinnen sowie Freunde der an Krebs Verstorbenen gedenken. Dafür wird eine Kerze in eine mit einem Gruß oder Wunsch versehene Papiertüte gestellt und in einem großen Kreis aufgestellt. Für die Zeremonie wird die Staffel für einige Minuten unterbrochen, damit alle daran teilnehmen können.

Die Lichtzeremonie ist ein bewegender Augenblick: Jedes Licht bedeutet eine Krebserkrankung bei einem geliebten Menschen. Foto: Karin Riggelsen

Anja Eggert bewegt jedoch mehr zur Teilnahme: „Wir helfen mit unserer Unterstützung der Krebsforschung.“ Mit den Spendengeldern, die bei der Staffel fürs Leben gesammelt werden, werden neue Behandlungsmethoden und neue Medikamente entwickelt, die den Kampf gegen die meist heimtückische Krankheit erfolgreicher werden lassen. Aber trotz allem: „Man feiert bei der Staffel auch das Leben. Alle, die dabei sind, sind gut drauf“, so die Erfahrung von Anja Eggert.

Lokaler Vorsitzender mit Wunsch

Mit den bisher knapp 200 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist der lokale Staffel-fürs-Leben-Vorsitzende Karsten Meyer Olesen zwar zufrieden, doch er wünschte, dass man an die Erfolge der Vor-Corona-Zeit anknüpfen könne. 2019 nahmen etwa 900 Menschen teil. Woran das liegt? Man könne nur vermuten, so Meyer Olesen.

Zu den angemeldeten Gehenden und Laufenden gesellen sich meist noch einmal so viele, die sich spontan zum Mitmachen entscheiden. Solche Menschen können sich bei einer beliebigen Gruppe melden und dort die Rundenzahl aufstocken. Manche der Gruppen haben nämlich Sponsoren, die für jede gelaufene oder gegangene Runde einen vorher festgelegten Betrag zahlen. So summiert sich die Spendensumme, die schließlich der Krebshilfe zugutekommt.

Die diesjährige Apenrader Staffel fürs Leben findet vom 2. bis 3. September rund um die Agora statt. Das Programm und weitere Informationen gibt es hier.

„Staffel fürs Leben – Stafet for livet“

  • „Stafet for livet“ findet landesweit statt.
  • Es gibt lokale Planungsgruppen, die sich aus freiwilligen Helferinnen und Helfern zusammensetzen.
  • Bei „Stafet for livet“ wird symbolisiert, dass die Patientinnen und Patienten ununterbrochen gegen ihre Krebserkrankung zu kämpfen haben. 24 Stunden lang wird gelaufen, spaziert, geradelt und gefeiert.
  • Teilnehmergruppen können Sponsoren suchen, die für jede gelaufene Runde (ca. 1 Kilometer Länge) Geld spenden können. Das Geld kommt der dänischen Krebshilfe (Kræftens Bekæmpelse) zugute.
  • Besonders stimmungsvoll ist nicht zuletzt das nächtliche Event, bei dem der Verstorbenen gedacht wird.
  • Erwachsene zahlen eine Teilnahmegebühr von 100 Kronen, Kinder 50 Kronen.
https://www.stafetforlivet.dk
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