Pandemie

Corona: Eine Familie im Pech

Corona: Eine Familie im Pech

Corona: Eine Familie im Pech

Brauderup/Broderup
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Die Corona-Pandemie greift nach wie vor um sich. Foto: DN

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Erst der Vater, dann die beiden Töchter, dann auch die Mutter: Familie Jacobsen aus Brauderup ist von einer Corona-Infektion betroffen und befindet sich in Quarantäne. Die Symptome waren und sind zum Glück nicht so schlimm.

„Man denkt ja immer, dass es einen selbst schon nicht treffen wird“, sagt Claus Jacobsen. Vor rund zwei Wochen wurde er ganz unerwartet eines Besseren belehrt. Ein Corona-Test fiel positiv aus. 

Jacobsen ist Speditionskaufmann und ist allem Anschein nach an seiner Arbeitsstelle in Pattburg (Padborg) infiziert worden. 

„Wir sind sieben Mitarbeiter in der Abteilung, fünf haben sich infiziert“, berichtet der ehemalige Tingleffer, der mittlerweile in Brauderup wohnt.

Er hatte noch gehofft, seine Frau und die beiden Töchter vor einer Ansteckung bewahren zu können.

Fernab der Familie in Isolation

Claus Jacobsen zog in ein kleines, leeres Haus der Eltern in Kraulund (Kravlund) und schottete sich ab.

Die umgehend vorgenommenen Tests der beiden Kinder wiesen ein negatives Ergebnis auf. 

Claus Jacobsen und Ehefrau Monika waren zuversichtlich, dass sich die Infektion in der Familie nicht weiter ausgebreitet hatte. 

Dann aber das Ergebnis eines weiteren Tests: positiv. 

Die Familie Jacobsen musste sich mit positiven Corona-Testergebnissen abfinden und hat sich in Quarantäne begeben. Foto: Karin Riggelsen (Archiv)

Die Kinder hatten sich vermutlich beim Vater angesteckt, bevor er sich in Selbstisolation begeben hatte.

„Drei Tage später war dann auch Monika infiziert“, erzählt Claus Jacobsen.

Da alle betroffen waren, brauchte er nicht mehr in dem Häuschen in Kraulund ohne Internet und Fernsehanschluss auszuharren.

Er begab sich nach Hause, wo sich alle von den Krankheitssymptomen erholen.

Auf dem Weg der Besserung

Er selbst habe sich lediglich etwas schlapp gefühlt, und es gehe ihm wieder gut, so der 55-Jährige.

Die beiden Töchter im Alter von 17 und 14 Jahren hätten die Infektion auch recht gut überstanden.

Die Ehefrau fühle sich noch etwas mitgenommen und schwach, sei aber ebenfalls auf dem Weg der Besserung.

Es ist alles schon sehr merkwürdig und auch sehr belastend gewesen, sich so abriegeln zu müssen.

Die älteste Tochter konnte zwischenzeitig nicht richtig schmecken und riechen. 

„Das hat sich zum Glück gelegt und wird immer besser“, zeigt sich der Vater erleichtert.

Belastende Situation

Obwohl sich die Jacobsens nichts vorzuwerfen haben, ist ihnen die Sache unangenehm.

Die Familie wollte sich nicht ablichten lassen. Papa Claus bekam aber grünes Licht, um über die missliche Lage zu erzählen, in die die Familie ganz unerwartet hineingerasselt ist.

In Kraulund hatte sich Claus Jacobsen völlig isoliert. Essen und Produkte für das tägliche Leben hat er sich von Angehörigen bringen und vor die Tür legen lassen.

„Freunde hatten mir Gebäck vorbeigebracht. Sie stellten es an der Tür ab, sind dann ins Auto gestiegen und riefen mich dann an. Es ist alles schon sehr merkwürdig und auch sehr belastend gewesen, sich so abriegeln zu müssen“, berichtet Claus Jacobsen.

Im Zuhause in Brauderup verhält es sich momentan genauso. Essen, Getränke und andere Dinge werden aus sicherer Entfernung von den Eltern oder Bekannten auf das Grundstück gelegt. 

Bloß niemandem zu nah kommen und niemanden an sich und das Haus heranlassen, lautet die behördliche Vorgabe, an die sich die Familie Jacobsen hält.

Hoffentlich bald wieder raus

Nun warten alle ab, dass die Symptome bei allen komplett verschwunden sind und man dann wieder raus kann.

„Uns wurde von der Behörde gesagt, dass wir nach überstandenen Symptomen noch 48 Stunden warten sollen. Dann können wir die Isolation beenden“, erwähnt Claus Jacobsen.

Immun seien sie mit der überstandenen Covid-Erkrankung offenbar nicht.

„Uns wurde gesagt, dass wir die kommenden drei Monate nicht infiziert werden können. Länger sind wir aber anscheinend nicht geschützt. Wir werden uns daher auch impfen lassen“, so Claus Jacobsen.

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